Schloss Reiteregg in Hitzendorf

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Schloss Reiteregg wurde im 17. Jahrhundert auf der Kuppe des Hügelzuges, der das Liebochtal vom Södingtal trennt, errichtet. Der damals aus zwei aneinandergebauten Gebäuden bestehende Bau ging auf ein seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts nachweisbares Bauerngut zurück. Als im Jahr 1660 Ferdinand Ignaz Freiherr von Moscon Reiteregg kaufte, hatte sich das Anwesen bereits zu einem herrschaftlichen Edelsitz entwickelt. Der genannte Ferdinand Ignaz von Moscon entfaltete eine rege Bautätigkeit und erweiterte und erneuerte das Schloss, wie auf einer noch erhaltenen Inschrift zu lesen ist: „Von Grund auf habe ich das Haus errichtet, nicht für mich, sondern die Nachkommenschaft, unter Mithilfe der Jungfrau, der Lob gebührt, und das Gott unversehrt mit allen Nachkommen bewahren möge“.

Im Jahr 1871 kaufte Leopold Reichsfreiherr von Haan das Schloss Reiteregg. Die Familie Haan war 1796 in den Freiherrenstand erhoben worden und besaß zahlreiche Besitzungen in Wien, Niederösterreich und Graz. Vertreter der Familie Haan waren in der Habsburgermonarchie auf politischer und militärischer Ebene tätig. Leopold entfaltete eine rege Bautätigkeit und gab dem Schloss sein heutiges Aussehen mit den zinnenbewehrten Giebelseiten und dem gleich gestalteten Turm, der ursprünglich mit einem Dach versehen war. Etwas abseits ließ er ein Mausoleum errichten, das seither der Familie Haan als Begräbnisstätte dient.

Das Schloss war bis in die Zwischenkriegszeit fast zur Gänze von Weingärten umgeben, die jedoch nach und nach in Weideland umgeändert wurden. Nach Kriegsende 1945 wurden keine russischen Truppen im Schloss Reiteregg einquartiert und so konnte die ursprüngliche Einrichtung weitgehend erhalten werden.

Zum Schloss Reiteregg gehört auch eine Schlosskapelle, der Hl. Maria geweiht, mit Sakristei und Oratorium, die von der Familie Moscon errichtet worden ist. Besonders kulturhistorisch interessant und ungewöhnlich aber ist die Pestsäule, die an der Zufahrt zum Schloss steht. Die in der Nähe stehende Linde stürzte vor einigen Jahren um und zerstörte dieses wertvolle Bauwerk, das sogar auf einer österreichischen Briefmarke verewigt ist. Heute ist die Säule vorlagengetreu wiedererrichtet und mit einem Kupferdach versehen. Die Ausgestaltung der Pestsäule mit Obst- und Blumengirlanden erinnert sehr stark an barocke Prunkbauten. In den Nischen der Säule sind Heiligenfiguren aufgestellt, die die Heiligen Sebastian, Urban, Franziskus und Antonius darstellen.

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