Kirche Piber

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Die Pfarrkirche Piber, die alte  Propstei, der ehemalige „Schüttkasten“ und das heutige Schloss (bis 1796 "neue Probstei") stehen auf einer kleinen Anhöhe, die nach drei Seiten abfällt. Dies ist eine für frühe mittelalterliche Wehrbauten gerne gewählte und typische Geländesituation. Ebenso auf ein frühes Entstehen deutet das Kirchenpatrozinium des Hl. Andreas hin, das besonders in bairischen Siedlungsgebieten sehr häufig anzutreffen ist.

Dies kann als Indiz dafür interpretiert werden, dass die Andreaskirche in Piber schon vor der Schenkung an das Stift St. Lambrecht im Jahre 1103 bestanden haben muss. Es ist davon auszugehen, dass der Hl. Apostel Andreas der „Hauspatron“ des für Piber prägenden Adelsgeschlechtes der Eppensteiner gewesen ist. Im Bereich des Stiftes St. Lambrecht hatte die Verehrung des Apostels Andreas hingegen keine augenscheinliche Tradition mehr. Die erste Kirche in Piber ist spätestens um die Mitte des 11. Jahrhunderts gebaut worden.

Wie dieses frühe Gotteshaus ausgesehen hat, wie groß es war, aus welchem Baumaterial - Holz oder Stein - es bestand, kann - da archäologische und baualterkundliche Untersuchungen fehlen - nicht mit Bestimmtheit gesagt werden. Die Lage in unmittelbarer Nähe bei einem Wehrbau macht es wahrscheinlich, dass der heutige Standort der Kirche identisch mit dem ursprünglichen ist und dass der erste Kirchenbau bereits aus Stein gewesen ist. Über den Fundamenten dieses ersten Baues aus der frühen Kolonisationszeit mit einer geringen Zahl von Menschen wurde den seelsorglichen Bedürfnissen entsprechend der zunehmenden Bevölkerung mit Sicherheit der jetzige Bau noch in romanischer Zeit neu und größer errichtet. Die archivalischen Quellen über die Pfarr- und Mutterkirche "Piber" sind leider eher unergiebig, weshalb man für die Baugeschichte vor allem auf noch vorhandene stilistische Merkmale angewiesen ist. Die heute noch sichtbaren Teile einer typischen romanischen Landkirche lassen sich auf diese Art und Weise in das 1. Viertel des 13. Jahrhunderts datieren.

Die überregionale Bedeutung der Pfarrkirche Piber als „Ur- und Mutterkirche“ der nördlichen Weststeiermark wird durch das große Jubiläum „950 Jahre Pfarre Piber“ im Jahr 2010 unterstrichen. Um die Kirche herum befand sich ursprünglich der Friedhof (bis 1903); das nunmehr als Kirchhof bezeichnete Areal ist so angelegt und gestaltet, dass der ummauerte Kirchhof dem romanischen Sakralbau den Charakter einer wohltuenden „Zone der Stille“ verleiht. In unmittelbarer Nachbarschaft der Pfarrkirche befindet sich das Bundesgetüt Piber.

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