Schloss Johnsdorf

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Die Bauherrn vom Schloss Johnsdorf waren vermutlich das Geschlecht der Aychenstauden. Nach zahlreichen Besitzerwechsel übernahm Hans Adam Narringer 1587 das Schloss. Was unter seiner Herrschaft damit geschah ist durchaus nennenswert.
So brannten ihm am 6. Mai 1605 8 Eichen- und Buchenwälder aus. Verhängnisvoll endete für Hans Adam Narriger der Einfall der Ungarn am 30. Dezember 1605. Er zog gegen die Ungarn zu Felde und kehrte auch siegreich zurück. Jedoch zu spät, denn versprengte Ungarnhorden waren zu Weihnachten ins Schloss eingedrungen und haben ihre schrecklichen Spuren hinterlassen. Seine Frau und sein Sohn Seyfried wurden getötet.

Seine Frau war Elisabeth, die Tochter des David von Lengheim vom Schloss Bertholdstein, die Hans Adam am 17 Juni 1590 heiratete. Hans Adam und Elisabeth hatten drei Kinder (Seyfried, Georg Christoph und Anna Margareta). Georg Christoph verschuldetet durch seine Verschwendungssucht den Niedergang des Hauses und Anna Margareta soll eine äußerst streitsüchtige Frau gewesen sein. Sie war viermal verheiratet und suchte mit allen Verwandten ebenfalls Streit. Um 1590 ist auch das Schloss im Rittengraben einstanden, wo eine Tochter der zweiten Frau von Hans Adam wohnte.

Nach dem Tod von Hans Adam Narringer erbte sein Sohn Georg Christoph Schloss Johnsdorf. Dies führte zwischen der Witwe von Hans Adam, die geborene Lengheim mit dem Vornamen Elisabeth, und der Tochter des Verstorbenen, Elisabeth, der Schwester des Erben Georg Christoph, zu langen Erbschaftsstreitigkeiten.

Die Witwe hatte ihr Heiratsgut und ihre Morgengabe auf Johnsdorf sichergestellt und wollte auch Teile des Erbes ihres verstorbenen Gatten pfänden lassen. Georg Christoph häufte eine Menge von Schulden an und bereitete seiner Mutter größte Schwierigkeiten. Landeshauptmann Friedrich Freiherr von Herberstein wurde nun in die Streitigkeiten eingeschaltet. Alle diese Schwierigkeiten führten zur Versteigerung des Schlosses noch im selben Jahr (1616). Nachdem Anna Margareta das Schoss übernommen hatte, geriet sie mit vielen Leuten in Streit, die meist sie angezettelt hat. Durch diese Streitigkeiten geriet Anna Margareta in hohe Schulden.

Nach dem Tod von Anna Margareta konnten die Erben die hohen Schulden nicht bezahlen und mussten das Schloss an Elisabeth Katharina Freiin von Galler, genannt „Gallerin“ verkaufen. Hier beginnt ein völlig neuer Abschnitt in der Geschichte des Schlosses Johnsdorf. Die Gallerin ließ das stark verfallene Schloss aus- und umbauen, jedoch bedeutend größer als es bisher bestand.

Ein Inschriftenstein über dem Hauptportal erinnert an die mächtige Besitzerin des Schlosses. In diesem Inschriftenstein wurde folgender Schriftzug eingraviert: "Jesus und Maria sey mit mir, Katharina Elisabeth Frau Gallerin, geborne Wechslerin Freyin Frau der Vestung und Herrschaft zum Stein, Riegkherspurg, Liechtenegg und Wexel, Sperg Wittib dies Gschloss wie es ist anzuschauen hab ich von grienen Waasen lassen neuaufferbauen auf Gott setz ich all mein Vertrauen Anno Domini 1656.“
Es ist sogar möglich, dass zu diesem Zeitpunkt das Schloss vollkommen niedergerissen und wieder neu aufgebaut wurde. Doch man kann fast mit Sicherheit feststellen, dass sie die innere Wehrmauer aufstocken und Gästezimmer errichten ließ. Im Hof entstanden Arkaden und Gänge. Im Hauptgebäude wurde aus dem Stiegenhaus ein Speisesaal, für den sie aus Italien Stuckarbeiter und Maler holen ließ. Durch die Gallerin erfolgte also ein völlige Um- und Neubau des Schlosses, der 1656 abgeschlossen war. Gerüchten zu Folge behaupteten die Einheimischen dass es einen unterirdischen Gang vom Schloss Johnsdorf zur Burg Riegersburg gibt. Ob es ihn wirklich gibt konnte bis heute noch nicht nachgewiesen werden.

Der nächste bedeutende Besitzerwechsel ereignete sich 1910 durch den ungarischen Großmagnat Josef Baron Döry von Jobaharza. 1910 ließ er die heutigen Fischteiche in Johnsdorf ausheben, damals jedoch als Badeteiche mit geschottertem Boden. Er hatte 1904 die bekannte Schauspielerin Price Hollsingworth, verwitwete Anni Prinzessin von Ardeck (geb. 25. August 1868 in Willmington USA), deren Vater ein reicher Ölkönig war, in Baden-Baden geheiratet. Das reiche Paar stattete das Schloss mit reichen Kunstschätzen aus und bald verbreitete sich die Kunde vom zweitreichsten Schloss in der Steiermark. Bereits im Jahre 1910 ließen sie das Haus elektrisch installieren.

Im Zuge dieser Arbeit wurde auch die Wasserleitung mit einem Windkessel, die vom 27 Meter tiefen Brunnen aus gespeist wurde, errichtet. Die Tochter des Hauses, Mae Döry de Jobaharza zeigte sich der Bevölkerung von Johnsdorf wohltätig und kinderliebend. Eine Heirat blieb ihr von den Eltern untersagt, da sie der Meinung waren sie habe eine Heirat nicht notwendig, da sie zum Leben genug Geld habe. Sie war auch außergewöhnlich religiös und wurde in der Kurzform Mae, was Maria heißt, angesprochen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss fast vollständig zerstört. Die russischen Soldaten wollten den Baron mit dem Schloss verbrennen, doch konnte dies verhindert werden. Die Sage berichtet, dass sich die Russen von einer kostbaren Taschenuhr bei ihrem Vorhaben ablenken ließen. Die stets kränkliche Prinzessin die, im Gegensatz zu ihrem Mann, in Johnsdorf nie beliebt war, wurde wie ihre Tochter Opfer des Krieges. Innerhalb von vier Tagen verlor Döry von Jobaharz Frau (am 22. April 1945) und Tochter (am 25. April 1945) sowie das Schloss, von dem teilweise nur mehr Grundmauern und Mauerteile übrig blieben.

Nach seinem Tod erbten die Salesianer Don Bosco den Besitz. Rund 15 Jahre wusste man nicht, welchem Zweck man den Besitz zuführen sollte. Die Salesianer machten aus dem Schloss ein Bildungshaus. Aus aller Welt kamen Gruppen in dieses Haus um dort Exerzitien durchzuführen. Schulungen, Seminare und viele andere Aktivitäten fanden dort statt. Auch Schülergruppen aus ganz Österreich kamen hier her um sich hier ein paar schöne Tage zu machen. Im Schloss wurde auch eine kleine Kapelle eingerichtet, wo sich die Gemeindebürger und viele Leute von den Nachbarorten zur sonntäglichen Messe trafen.

Im Bildungshaus fand auch alljährlich ein Theaterwochenende statt. Die örtliche Theatergruppe präsentierte ihre Stücke in 4 Vorstellungen dem Publikum. Im Oktober 1999 wurde leider von den Salesianern beschlossen, dass dieses schöne Haus verkauft werden sollte. Heute ist es ein Therapiezentrum des Grünen Kreises.

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