Bestattungsmuseum der Stadt Wien am Wiener Zentralfriedhof

Tor 2 (Haupteingang)
Untergeschoß der Aufbahrungshalle 2
Simmeringer Hauptstraße 234
1110 Wien
Telefon: +43 (0)1/76067

museum@bestattungwien.at
http://www.bestattungsmuseum.at

Die Trauer über den Tod eines Menschen hat sich nicht geändert, der Ausdruck dieser Trauer jedoch schon!

Das Bestattungsmuseum der Stadt Wien am Wiener Zentralfriedhof – unter der historischen Aufbahrungshalle 2 – gibt Einblicke in die Bestattungs- und Friedhofskultur der vergangenen Jahrhunderte. Es ist mit Sicherheit auch eines der kuriosesten Museen Wiens.

Als Besucher/in erfahren Sie auf 300 Quadratmeter, in 30 Stationen und durch 300 Objekte Wissenswertes über das Wiener Trauerzeremoniell, das Bestattungswesen, die Geschichte der Wiener Friedhöfe und über die Eigenheiten des „Wiener Totenkults“ vom Ende des 18. Jahrhunderts bis heute. Neben vielen Originalobjekten erleben Sie durch 13 Monitore z.B. die Präsentation von Bestattungen Franz Josef des I. und Albert Baron Rothschild inklusive dem prächtigen Trauerzug.

Was Sie auch nicht versäumen sollten: Ein Besuch des Museumsshops mit den vor schwarzem Humor triefenden Merchandising-Artikel.

Link

Öffnungszeiten

Donnerstag von 10:00 bis 16.00 Uhr

Zusätzlich an jeden ersten Samstag im Monat (außer an Feiertagen) mit Führung zu fixen Zeiten (kein normaler Museumsbetrieb) um 10:00 und 13:00 Uhr. Einzelpersonen oder kleinere Gruppen sind herzlich willkommen. Eine Teilnahme ist nur mit Voranmeldung möglich.

 

Ausstellungsbereiche und Objekte

Im Bestattungsmuseum warten mehr als 300 Originalobjekte sowie Bildmaterial aus den Archiven der Bestattung und Friedhöfe Wien darauf entdeckt zu werden. Unter anderem ist ein originaler Fourgon (Kutsche für Leichentransport) aus der Zeit um die vorige Jahrhundertwende zu sehen, zahlreiche Uniformen der üppigen Tracht nach dem Spanischen Hofzeremoniell bis zum schlichten Talar der Gegenwart.

Zu sehen sind auch skurrile Relikte aus einer Zeit als man fürchtete, lebendig begraben zu werden wie ein Herzstichmesser und ein Rettungswecker. Ein Klappsarg von 1784, aus der Zeit Joseph II, lässt ahnen, wie Mozart bestattet wurde. Als ein Stück Zeitgeschichte ist eine Rechnungsanweisung des kaiserlichen Hofs ausgestellt für die Überführung und Bestattung von Franz Ferdinand und seiner Gattin nach dem Attentat von Sarajewo.

Dreizehn Monitoren zeigen Videos, mit zum Großteil noch nie gezeigtem Material, zu unterschiedlichen Themen wie beispielsweise Filmausschnitte aus dem Österreichischen Filmarchiv mit neu entdecktem und restauriertem Material von dem Begräbnis Franz Josephs I und dem prächtigen Trauerzug für Albert Baron Rothschild.

Die Videos ergänzen die ausgestellten Objekte und setzten sie in einen Kontext zu jener Zeit, aus der sie stammen. Eine Installation aus medialen Elementen und realen Objekten zeigen Partezettel aus verschiedenen Jahrhunderten. Von der Hausbesitzersgattin bis zum ehemaligen Burgtheaterdirekter Häussermann.

Perspektivische Darstellungen, die aus Kulissenelementen, Lichtstimmungen und 3D-Videoeinblendungen entstehen, präsentieren die Pracht der Aufbahrungen in der High Society der vorigen Jahrhundertwende.

Eine Audiostation ermöglicht dem Publikum den zurzeit beliebtesten Liedern für Bestattungen zu lauschen. Schaukästen, Multimediastationen, die Möglichkeit sich per Audioguide durch die Stationen des Museum leiten zu lassen und vieles mehr, runden das Angebot ab.

 

Sonderausstellung

Zusätzlich zur Hauptausstellung gibt es regelmäßig auch eine Sonderausstellung. Allfällige Termine und Themenbereiche sehen Sie unter www.bestattungsmuseum.at

 

Gruppenbesuch mit Führung

Das Bestattungsmuseum ist auch optimal für einen Gruppenbesuch geeignet. Die Guides führen Sie mit informativen Geschichten, besonderen Anekdoten und humorvollen Schmankerln durch die Geschichte der Wiener Bestattung. Die Führung findet auf Deutsch statt.

Für Gruppen mit Führung ab 15 Personen bis max. 25 Personen ist eine Voranmeldung erforderlich.

 

Hieronymus APP

Neben einem eigenständigen Besuch des Museums oder der Teilnahme an einer Führung, steht Ihnen auch eine App zur Verfügung, die Sie durch die Stationen des Museums leitet.

 

Museumsgebäude

Das Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof befindet sich im Untergeschoß der Aufbahrungshalle 2. Das ist die ehemalige Leichenhalle für „Infektiöse“.

Entworfen wurde die erstmals 1907 benützte Halle 2 von Max Hegele. Vom 27-jährigen Architekten kamen auch die Entwürfe für das Friedhofsportal, die Kirche auf dem Wiener Zentralfriedhof und die Aufbahrungshalle 1. Weil Hausaufbahrungen zurückgingen, wurde die Halle in den 1930er-Jahren umgebaut. Zwei große und sechs kleinere Aufbahrungskojen entstanden.

Ab 1938 war die Halle für konfessionslose Trauerfeiern reserviert. Ein Umbau für „ausschließlich gottgläubige Begräbnisse“ wurde überlegt – das Gebäude aber wenig später von Bombentreffern des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt.

Erst in den 1960er-Jahren konnten die Kriegsschäden behoben werden. Im Zuge dessen wurde die Aufbahrungshalle 2 grundlegend umgestaltet. Sie wurde zu einem einzigen großen Raum, um „Trauerfeiern besonderen Gepräges“ möglich zu machen. Architekt Erich Boltenstern kleidete ihn mit weißem Marmor aus. Die Mosaik-Wandnische mit Christus am Kreuz von Hans Robert Pippal kann bei nicht christlichen Trauerfeiern mit einer Schiebewand verschlossen wird.

Nun finden 200 Trauergästen in der Halle 2 Platz, die hauptsächlich für prominente Trauerfeiern genützt wird. Von Curd Jürgens (1982) und Helmut Qualtinger (1986) konnte man sich dort ebenso verabschieden wie von Falco (1998), Peter Alexander (2011) und dem Obmann des Kulturvereins österreichischer Roma, Rudolf Sarközi (2016).

2014 wurde im Untergeschoß der Aufbahrungshalle 2 das Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof eingerichtet. Bis dahin hatte die Ebene als Materialdepot gedient.

 

Museumsshop

Der Shop vom Bestattungsmuseum Wien ist wirklich einzigartig. Hier wird der Sensenmann selbst auf die Schippe genommen – und zwar mit frechen Sprüchen. Hier einige der ungewöhnlichen Kaufobjekte, die sich dem Thema Tod von unüblicher Seite widmen:

• Fan-T-Shirt „Der letzte Wagen ist immer ein Kombi“
• Fan-T-Shirt „Qui Qui“
• Kochschürze „Ich nasche bis zur Asche“
• Turnsackerl „Ich turne bis zur Urne“
• Bücher-Sackerl „Ich lese bis ich verwese“
• Schlafmaske „Ich bin nicht tot, ich schlafe nur“
• Badetuch mit Sarg-Aufdruck
• USB Stick Qui Qui
• Wein
• Taschenrettungwecker
uvm.

Die Produkte des Bestattungsmuseums sind auch im Onlineshop unter https://shop.bestattungsmuseum.at erhältlich.

 

Besuch des Wiener Zentralfriedhofs

Die einzigartige Lage des Bestattungsmuseums auf dem zweitgrößten Friedhof Europas, dem Wiener Zentralfriedhof, lädt vor oder nach dem Besuch des Museums zu einem anschließenden Rundgang ein. Dabei können Sie auch den Gräbern von zahlreichen Berühmtheiten wie Ludwig van Beethoven, Falco oder Franz Schubert die Ehre erweisen.

 

Preise und weitere Informationen

für das Bestattungsmuseum Wien finden Sie unter www.bestattungsmuseum.at

Quelle: (c) Bestattung WienQuelle: (c) Bestattung Wien / Manfred SeidQuelle: (c) Bestattung WienQuelle: (c) Bestattung Wien / Manfred SeidlQuelle: (c) Bestattung WienQuelle: (c) Bestattung Wien / Harald LachnerQuelle: (c) Bestattung WienQuelle: (c) Bestattung Wien