Schlossanlage Belvedere in Wien


Oberes Belvedere: Prinz Eugen-Straße 27
Unteres Belvedere: Rennweg 6
Belvedere 21: Arsenalstraße 1
1030 Wien
Telefon: +43 (0)1/79557-0

info@belvedere.at
http://www.belvedere.at

Die beiden Belvedere-Schlösser wurden Anfang des 18. Jahrhunderts von dem berühmten Barockarchitekten Johann Lucas von Hildebrandt als Sommerresidenz für Prinz Eugen von
Savoyen (1663–1736) erbaut. Das Schlossensemble, bestehend aus dem Oberen und dem Unteren Belvedere und einem weitläufigen Garten, zählt zu den schönsten barocken Bauwerken Europas und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Heute beherbergt das Belvedere die bedeutendste Sammlung österreichischer Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart, ergänzt durch Werke internationaler Künstler/innen wie Claude Monet, Helene Funke, Vincent van Gogh oder Max Beckmann. Höhepunkte bilden die weltweit größte Sammlung von Gemälden Gustav Klimts, darunter die bekannten goldenen Jugendstilikonen Der Kuss (Liebespaar)und Judith, sowie Arbeiten von Egon Schiele und Oskar Kokoschka. Prominente Werke des französischen Impressionismus und die wichtigste Sammlung des Wiener Biedermeier gehören ebenfalls zu den Highlights des Museums, die im Oberen Belvedere zu sehen sind.

Die zwischen dem Unteren und dem Oberen Belvedere liegende Parkanlage ist ein Juwel barocker Landschaftsarchitektur. Der Park wurde vom Gartenarchitekten Dominique Girard entworfen und diente im 18. Jahrhundert hauptsächlich als Bühne zum Lustwandeln, Promenieren und Konversieren.

Im Unteren Belvedere und in der ehemaligen Orangerie werden Wechselausstellungen präsentiert. Der inhaltliche Schwerpunkt der Ausstellungsplanung liegt, wie schon 1903 im Gründungsauftrag des Belvedere (damals Moderne Galerie) definiert, auf der Präsentation österreichischer Kunst im internationalen Kontext.

Einblicke in die Kunst des Mittelalters bietet der ehemalige Prunkstall des Prinzen Eugen, der als Schaudepot eingerichtet wurde. Das Belvedere 21, von Karl Schwanzer 1958 als österreichischer Pavillon für die Weltausstellung in Brüssel erbaut, wurde nach Plänen von Architekt Adolf Krischanitz saniert und adaptiert. Seit November 2011 steht es dem Belvedere als Ausstellungsfläche für österreichische Kunst von 1945 bis heute im internationalen Kontext zur Verfügung.

Link

Öffnungszeiten

Montag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr

Ausnahme: Das Belvedere 21 hat Dienstag bis Sonntag von 11:00 bis 18:00 Uhr und Montags nur an Feiertagen geöffnet

 

Das Obere Belvedere

Das Obere Belvedere wurde von 1717 bis 1723 nach Plänen von Johann Lucas von Hildebrandt errichtet. Zu Zeiten von Prinz Eugen hatte es vornehmlich repräsentative Funktion. Unter Maria Theresia und Joseph II. wurde es als eines der ersten öffentlichen Museen weltweit zum Ausstellungsort für die kaiserlichen Sammlungen. Heute werden im ehemaligen Repräsentationsschloss des Prinzen Eugen von Savoyen permanent Hauptwerke aus allen Bereichen der Belvedere-Sammlung, vom Mittelalter bis in die Gegenwart, gezeigt.

Neben architektonischen Prunkstücken wie dem geschichtsträchtigen Marmorsaal, in dem 1955 der Österreichische Staatsvertrag unterzeichnet wurde, der barocken Schlosskappelle, der beeindruckenden Prunkstiege sowie der prächtigen Sala terrena beherbergt das Obere Belvedere einige der bedeutendsten Werke der österreichischen Kunstgeschichte. Ein Höhepunkt der Präsentation ist die weltweit größte Sammlung von Gemälden Gustav Klimts, zu der unter anderem die Jugendstilikonen Der Kuss (Liebespaar)und Judith zählen. Meisterwerke von Egon Schiele, Oskar Kokoschka und internationalen Künstler/innen vervollständigen die Sammlung herausragender Arbeiten der Kunst des Jugendstils und der Wiener Secession.

Darüber hinaus verfügt das Belvedere über den wichtigsten Bestand von Werken des Wiener Biedermeier – darunter zahlreiche Gemälde Ferdinand Georg Waldmüllers –, eine umfassende Barocksammlung, bemerkenswerte mittelalterliche Kunstwerke sowie bedeutende Arbeiten des 19. und des 20. Jahrhunderts.

Die Sala terrena

Die Sala terrena (Erdgeschosshalle) wird von vier mächtigen Atlanten dominiert, die das reich stuckierte Deckengewölbe des Raums stützen. Ursprünglich war die Sala terrena als einheitlicher Saalraum konzipiert, doch nach Bauschäden im Winter 1732/33 wurde der Einbau der vier Stützen notwendig. Der Raum öffnet sich zur Gartenseite des Oberen Belvedere und leitet zur Prunkstiege über. Damit ist die Sala terrena Gartensaal und Vestibül in einem.

Die Prunkstiege

Der ursprüngliche Haupteingang befand sich an der Südseite des Oberen Belvedere, noch heute kenntlich durch die Auffahrtsrampen. Von dort konnten Gäste direkt über die Prunkstiege zum Hauptgeschoss des Schlosses aufsteigen.

Der Carlone-Saal

Der Carlone-Saal oder Gemalte Saal erhielt den Namen nach seinem Gestalter, dem norditalienischen Freskenspezialisten und Wanderkünstler Carlo Innocenzo Carlone. Von ihm stammt das beeindruckende Deckenfresko mit der Darstellung des Triumphs der Aurora (1722/23), während die Scheinarchitekturen von Marcantonio Chiarini und Gaetano Fanti ausgeführt wurden.

Der Marmorsaal

Der durch den rotbraunen Stein und die Vergoldungen geprägte Marmorsaal ist der prachtvollste Raum des Oberen Belvedere. Das 1721 entstandene Deckenfresko des Marmorsaals von Carlo Innocenzo Carlone zeigt den ewigen Ruhm des Prinzen Eugen inmitten der Fürstentugenden, während Historia seine Taten festhält und Fama dieselben rühmt. Die Scheinarchitektur wurde höchstwahrscheinlich von Gaetano Fanti nach Entwürfen seines Schwiegervaters Marcantonio Chiarini ausgeführt. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde der Marmorsaal des Belvedere durch das wohl wichtigste Ereignis der Nachkriegsgeschichte: die feierliche Unterzeichnung des Staatsvertrags am 15. Mai 1955 durch Leopold Figl.

Die Schlosskapelle

Die achteckige Schlosskapelle liegt im südöstlichen Teil des Oberen Belvedere. Anhand einer Ansicht Salomon Kleiners aus den 1730er-Jahren ist zu erkennen, dass die Kapelle weitgehend in ihrem Originalzustand erhalten geblieben ist. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Zentralraum, der nach demselben Dekorationsmuster wie der Marmorsaal gestaltet ist. Von hoher Qualität ist das Altarblatt mit der Darstellung der Auferstehung Christi von Francesco Solimena, einem der bedeutendsten Vertreter des neapolitanischen Barock. Den oberen Abschluss des Prunkraums bildet ein Fresko Carlo Innocenzo Carlones, das die Heilige Dreifaltigkeit vor einem Himmelsausblick zum Thema hat.

 

Das untere Belvedere

Die Bauarbeiten des Unteren Belvedere dauerten von 1712 bis 1716, Architekt war auch hier Johann Lucas von Hildebrandt. Die Funktion des Unteren Belvedere war die eines Wohnschlosses, während das Obere Belvedere vor allem repräsentativen Zwecken diente. Außerdem barg das Untere Belvedere Teile der Sammlungen des Prinzen.

Der Kammergarten

Ein besonders intimes Ambiente bietet der westlich des Unteren Belvedere gelegene ehemalige Privatgarten des Prinzen Eugen von Savoyen, der sogenannte Kammergarten. Einst war dieser in zwei Terrassen gegliederte Gartenbereich Richtung Norden durch die Orangerie und Richtung Süden durch ein Vogelhaus begrenzt. Dazwischen befanden sich Springbrunnen, kunstvoll verzierte Pavillons mit Laubengängen sowie prachtvolle, mit Blumen ausgeschmückte Parterreflächen, die ausschließlich für den einstigen Hausherrn und seine engsten Begleiter/innen reserviert waren. Heute wird der Garten im Sommer für Veranstaltungen (zum Beispiel Kino im Kammergarten) genutzt.

Der Marmorsaal

Der zweistöckige Marmorsaal des Unteren Belvedere diente ursprünglich zum repräsentativen Empfang von Gästen. Die Wandgliederung ist der Triumphbogenarchitektur entlehnt und verweist mit Kriegstrophäen und Gefangenen auf Prinz Eugens große Erfolge als kaiserlicher Oberbefehlshaber. Die ovalen Gipsmedaillons mit Szenen aus dem Leben Apolls erinnern hingegen an die schöngeistigen Interessen des Prinzen. Das Deckenfresko von Martino Altomonte zeigt Apoll im Sonnenwagen, Eugen bekommt als nackter Heros von Merkur die Kunde von der Verleihung der päpstlichen Ehrengaben überbracht. Diese wurden ihm aufgrund seiner Verdienste in der Schlacht von Peterwardein im Jahr 1716 verliehen.

Die Marmorgalerie

Auch hier verweisen an den Wänden stuckierte Kriegstrophäen auf die militärischen Erfolge des Prinzen Eugen, dessen Apotheose in den Stuckreliefs an der Decke dargestellt wird: Er thront gerüstet im Mittelfeld und empfängt Auszeichnungen, während der Friede naht und Neid und Hass vertrieben werden.

Der Groteskensaal

Die Dekoration von Sale terrene und Gartenpavillons mit Groteskenmalereien an den Wänden und an der Decke war im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts in Wien überaus beliebt. Der aus Augsburg stammende Jonas Drentwett hat an der Decke des Groteskensaals im Unteren Belvedere die vier Jahreszeiten und in den Ecken die vier Elemente dargestellt. Die fensterlosen Wände zeigen die Schmiede des Vulkan sowie die drei Grazien, wodurch die Prinzipien des Männlichen und des Weiblichen verkörpert werden. Die Malereien sind größtenteils original erhalten. Ein Bombentreffer an der zum Kammergarten gerichteten Seite im Jahr 1945 machte jedoch teilweise ergänzende Restaurierungsarbeiten notwendig.

Das Goldkabinett

Ursprünglich befand sich im Anschluss an die Marmorgalerie ein Konversationszimmer. Maria Theresia ließ es zum Goldkabinett umgestalten. Die Bestandteile hierfür stammten aus dem Stadtpalais des Prinzen Eugen in der Himmelpfortgasse und wurden für das Untere Belvedere entsprechend ergänzt. Es ist anzunehmen, dass sich das Goldkabinett bereits 1765 in seiner neuen Erscheinung präsentierte.

Der Prunkstall

Der Prunkstall, in dem einst die Leibpferde des Prinzen untergebracht waren, ist heute als Schaudepot für mittelalterliche Kunst gestaltet, vom romanischen Kruzifix über spätgotische Tafelbilder und Skulpturen bis hin zu einem Flügelaltar, der bereits in Renaissanceformen gestaltet ist. Werke prominenter Meister wie Friedrich Pacher sind ebenso vertreten wie zahlreiche Arbeiten anonymer Maler und Bildschnitzer.

Die Orangerie

Die Orangerie war ursprünglich ein beheizbarer Wintergarten für Orangenbäume, mit einer damals außergewöhnlichen Schiebedachkonstruktion. Nach dem Tod des Prinzen Eugen und der Transferierung der Orangerie nach Schönbrunn wurde das Pomeranzenhaus umgebaut und als Stall genutzt. Nach 1918 war ein Teil der Modernen Galerie, von 1953 bis 2007 das Museum mittelalterlicher Kunst in diesem Gebäude untergebracht. Die Architektin Susanne Zottl gestaltete 2007 in der Orangerie eine moderne Ausstellungshalle als White Cube. Hier finden nun bedeutende Wechselausstellungen statt.

 

Das Belvedere 21

Das Belvedere 21 – Museum für zeitgenössische Kunst ist ein Ort künstlerischer Produktion, Rezeption und Reflexion. Das offene und großzügige Gebäude – ein Schlüsselwerk der österreichischen Nachkriegsmoderne – fungiert heute als Raum des Diskurses und des Experiments, in dem Gesellschaft befragt und entdeckt wird. Im Mittelpunkt der Ausstellungstätigkeit des Museums steht die österreichische Kunst des 20. und des 21. Jahrhunderts und deren Einbettung in einen internationalen Kontext. Als Standort der Österreichischen Galerie Belvedere präsentiert das Belvedere 21 neben temporären Einzel- und Gruppenausstellungen regelmäßig die Sammlung zeitgenössischer Kunst des Belvedere. Ein umfangreiches Kunstvermittlungsprogramm, Filmvorführungen, Vorträge, Performances und Künstlergespräche fördern den Dialog mit dem Publikum.

Geschichte des Gebäudes

Das Belvedere 21 befindet sich in einem der architektonisch wichtigsten Bauten der Nachkriegszeit. Es wurde ursprünglich vom Wiener Architekten Karl Schwanzer als österreichischer Pavillon für die Weltausstellung 1958 in Brüssel geplant und galt damals mit seinen klaren Formen, den gläsernen Hallen und den neuen Baustoffen als Paradebeispiel moderner Architektur. Es wurde im Wiener Schweizergarten für museale Zwecke wiederaufgebaut; zunächst als Museum des 20. Jahrhunderts („20er Haus“), seit 2011 wird es vom Belvedere bespielt, erst als „21er Haus“, seit 2018 als „Belvedere 21“.

Blickle Kino

Das Blickle Kino im Belvedere 21 ist das einzige komplett erhaltene Kino Wiens aus den 1950er-Jahren. Die großzügige Unterstützung von Ursula Blickle ermöglichte 2012 die Renovierung, sodass der Kinoraum heute allen kinotechnischen Standards entspricht und über verschiedene Programmschienen bespielt werden kann, darunter die Blickle Archive Series. Zentrale Aufgabe ist, den öffentlichen Diskurs zwischen Film und Kino sowie Kunst und Wissenschaft zu fördern.

Artothek des Bundes

Die Artothek des Bundes sammelt, verwaltet und betreut die seit 1948 im Rahmen der Kunstförderungsankäufe erworbenen Kunstwerke und bietet damit eine umfassende Dokumentation moderner und zeitgenössischer österreichischer Kunst. Durch die Ankaufstätigkeit des zuständigen Bundesministeriums wird die Sammlung stetig erweitert und aktualisiert.

Wotruba im Belvedere 21

Die Werke des Wiener Bildhauers Fritz Wotruba (1907–75) zählen heute zu den Klassikern der modernen Plastik. Die Fritz Wotruba Privatstiftung im Belvedere 21 versteht sich als Kompetenzzentrum und Forschungsstätte für den Künstler sowie als Plattform für moderne Plastik und weiterführende Positionen im Bereich Figur, Körper und Raum.

 

Preise und weitere Informationen

sehen Sie unter www.belvedere.at

 

Dieser Präsentationstext stammt von der Presseinformation vom Belvedere Wien.

Quelle: Foto: Lukas Schaller / Belvedere, WienQuelle: Foto: Lukas Schaller / Belvedere, WienQuelle: Foto: Lukas Schaller / Belvedere, WienQuelle: Foto: Lukas Schaller / Belvedere, WienQuelle: Foto: Lukas Schaller / Belvedere, WienQuelle: Foto: Johannes Stoll / Belvedere, WienQuelle: Foto: Lukas Schaller / Belvedere, WienQuelle: Foto: Lukas Schaller / Belvedere, Wien