ERLAUF ERINNERT – Museum und Friedensdenkmäler der Friedensgemeinde Erlauf


Kirchenplatz 3
3253 Erlauf
Telefon: +43 (0)2757/61053

museum@erlauferinnert.at
http://www.erlauferinnert.at
http://www.friedensgemeinde.at

Ein symbolträchtiger Handschlag machte Erlauf im niederösterreichischen Bezirk Melk über Nacht zu einem historisch besonderen Ort. Am 8. Mai 1945 traf dort der sowjetische General Dmitri Dritschkin auf den US-amerikanischen General Stanley Reinhart. Der Zweite Weltkrieg in Europa war beendet. Der Handschlag der Generäle zu Mitternacht löste in Erlauf eine besondere Form der Gedenk- und Erinnerungskultur aus.

Das Gedenken und Erinnern war auch der Anlass, dass im Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren im Jahr 2015 in Erlauf ein neues Museum eröffnet wurde. Das Museum ERLAUF ERINNERT vereint Zeitgeschichte, Erinnerungskultur und Gegenwartskunst.

Dieses einzigartige Museum der Friedensgemeinde Erlauf behandelt die Geschichte von Nationalsozialismus und Krieg in Österreich und zeigt erstmals die Entwicklung von Erinnerungskultur in Verbindung mit künstlerischen Positionen.

Link

Öffnungszeiten vom Museum ERLAUF ERINNERT

01. Mai – 26. Oktober
Samstag, Sonntag und Feiertag von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr

27. Oktober – 30. April
Jeden Sonntag von 10:00 bis 16:00 Uhr

Für Gruppen ab 10 Personen und Schulen ist ein Besuch nach Voranmeldung auch an anderen Zeiten möglich.

 

Museum ERLAUF ERINNERT

Das Museum beschäftigt sich auf einer Fläche von 250 m² mit dem Geschichte des 2. Weltkrieges und des Kriegsendes, dem Nationalsozialismus und seinen Folgen, mit Erinnerungskultur, sowie mit der Wirkung von zeitgenössischer Kunst, die im öffentlichen Raum von Erlauf eine lange Tradition hat.

In der Dauerausstellung werden die Vorgänge in Ort und Region, die Geschichte von Totalitarismus und Vertreibung genauso wie die Brüche und Kontinuitäten der österreichischen Erinnerungskultur der Zweiten Republik in Verbindung mit künstlerischen Arbeiten gezeigt.

Im Archiv der Kunst und im Filmraum lassen sich die in Erlauf verwirklichten Kunst- und Filmprojekte erschließen.

Die künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik wird in einem temporär bespielbaren Teil der Ausstellung fortgesetzt, um Geschichte mit Gegenwart zu verbinden.

Als Ergänzung zu den Ausstellungen werden auch Vorträge, Lesungen, Filmvorführungen und Vermittlungsprojekte angeboten.

 

Vermittlungsangebot für Schulen

Unter dem Motto „In Erinnerung an…“ steht die partizipative Annäherung an Zeitgeschichte, Erinnerungskultur und Kunst im Fokus. Nach einer kurzen Einführung erkunden die Schüler/innen in kleinen Gruppen ausgewählte Themen der Ausstellung und finden persönliche Bezüge die in den gemeinsamen Ausstellungsrundgang einfließen. Die Geschichtsvermittlung entlang persönlicher Zugänge und Assoziationen hat zum Ziel die komplexen historischen Themen altersgemäß aufzubereiten und zu vermitteln.

Weitere Informationen finden Sie unter www.erlauferinnert.at

 

Friedensdenkmäler

Zum 50-jährigen Gedenken des Kriegsendes wurden im Jahre 1995 zwei Friedensdenkmäler in der Ortsmitte von Erlauf errichtet. Die Skulpturengruppe des sowjetischen Künstlers Oleg Komov und eine Licht-Installation der amerikanischen Konzeptkünstlerin Jenny Holzer sind zwar formal sehr unterschiedlich, aber diese künstlerischen Arbeiten im öffentlichen Raum sind nun selbst Teil der Geschichte und zu Wahrzeichen der Friedensgemeinde Erlauf geworden.

Zahlreiche temporäre Kunstprojekte folgten, die sich mit Krieg, Vergangenheitsbewältigung und Geschichtsbewusstsein auseinandersetzten.

 

Zwischenräume

Inhaltlich angebunden an das Museum ERLAUF ERINNERT ist auch das historische Online-und Vermittlungsprojekt Zwischenräume, dass Orte in Niederösterreich mit dem Ziel verbindet, das Gedenken an Widerstand, Verfolgung und Gewalt während der Zeit des Nationalsozialismus zugänglich zu halten.

Ausgehend von der Region um die Erinnerungsorte KZ-Gedenkstätte Melk und Museum ERLAUF ERINNERT verortet das Projekt sichtbare, bekannte und auch wenig bekannte Orte der Erinnerung. Inhaltlich stehen dabei historische Plätze im Mittelpunkt, die Tatorte nationalsozialistischer Verbrechen wurden und gegenwärtig sehr unterschiedliche Beispiele einer sich wandelnden Erinnerungskultur zeigen.

 

Erlauf als Friedensgemeinde

In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 trafen sich in Erlauf der sowjetische General Dmitri Dritschkin und der US-amerikanische General Stanley Reinhart und feierten gemeinsam den um 00:01 Uhr in Kraft tretenden Waffenstillstand. In Europa war der Krieg beendet. 20 Jahre nach dem historischen Treffen der Generäle brachten die jüdischen Emigranten Ernst Brod und Frank Schanzer die Erinnerung an die Ereignisse mit einer Broschüre der US-Division nach Erlauf zurück.

Die daraufhin am Gemeindehaus offiziell enthüllte Gedenktafel war die Initialzündung für eine bis heute lebendige Erinnerungskultur in Erlauf. Kein anderer Ort vergleichbarer Größe im deutschsprachigen Raum hat sich derart bewusst und über eine ähnlich lange Zeitspanne hinweg mit den Themen Frieden, Erinnerung und Kunst auseinandergesetzt.

Von 1965 an organisierte die Gemeinde zunächst jährlich eine Gedenkfeier, aus denen später die Friedenstage hervorgingen. Und schließlich entstand eine intensive künstlerische Auseinandersetzung mit der Geschichte im öffentlichen Raum.

So wurden 1995 die Friedensdenkmäler von Jenny Holzer und Oleg Komov errichtet und in der Folge eine Reihe von temporären Kunstprojekten im öffentlichen Raum wie „Erlauf erinnert sich“ (2000, 2002), „17 Momente vor dem Frühling“, „Erinnerung an die Russen in Niederösterreich“ (2004) oder das partizipative Musikprojekt „AMF—Allied Musical Forces“ (2006) des Komponisten Konrad Rennert realisiert. Parallel dazu widmete man sich mit Ausstellungen in einer kleinen Friedensgedenkstätte und mehreren Dokumentationsfilmen den historischen Aspekten.

Mit ERLAUF ERINNERT – Museum der Friedensgemeinde Erlauf wurde ein lebendiger Ort der übergreifenden Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte, Erinnerungskultur und Gegenwartskunst geschaffen.

 

Verantwortung für Frieden

„Frieden ist nicht nur ein kostbares, sondern auch ein fragiles Gut, das es zu schützen gilt. Es liegt in unserer Verantwortung, aus der Geschichte zu lernen und unser Wissen an die jüngeren Generationen weiterzugeben. Das neue Museum ERLAUF ERINNERT soll als lebendiger und generationsübergreifender Gedenkort hier ansetzen.", so Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll in seiner Rede bei der Museumseröffnung.

 

Preise und weitere Informationen

sehen Sie unter www.erlauferinnert.at

 

Gemeinde Erlauf

Erlauf ist eine Marktgemeinde mit ca. 1100 Einwohnern und sie liegt am Unterlauf des gleichnamigen Flusses, kurz vor dessen Mündung bei Pöchlarn in die Donau. Neben dem Museum ERLAUF ERINNERT und den Friedensdenkmälern hat Erlauf noch viel mehr zu bieten.

So ermöglicht der Erlaufer Eichberg einen wunderbaren Blick vom Ötscher bis zum Waldviertel mit der bekannten Wahlfahrtsbasilika Maria Taferl, dem Schloss Artstetten, mit der Gruft des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Gattin Herzogin Sophie von Hohenberg und dem Donautal bis Melk.

Vom Donauradweg gelangt man neben dem Fluss Erlauf entlang durch den Ort Erlauf und danach zum Ötscherlandradweg. Naturliebhaber schätzen die Wandermöglichkeiten wie z.B. den Flusslehrpfad entlang der Erlauf oder zur Eichbergkapelle.

Erlauf bietet auch zahlreiche Freizeiteinrichtungen, wie einen naturnahen Spielplatz mit Beachvolleyballplatz, Skateranlage, Fußballplatz, Tennisplätze, Eislauffläche und Stockschützenplatz.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.friedensgemeinde.at

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