Angelika Kauffmann Museum in Schwarzenberg im Bregenzerwald


Brand 34
6867 Schwarzenberg
Telefon: +43 (0)5512/26455 (Museum)
Telefon: +43 (0)5512/3570 (Tourismusbüro)

museum@schwarzenberg.at
http://www.angelika-kauffmann.com
http://www.schwarzenberg.at

Angelika Kauffmann war eine Frau, die in ihrer Zeit lebte und dennoch ihrer Zeit weit voraus war. Sie war Pionierin, eine Individualistin, eine mondäne Künstlerin von internationalem Format – und sie war eine große Tochter Schwarzenbergs.

Ihr Vater Johann Joseph Kauffmann entstammte einer Schwarzenberger Familie und war Kunst- und Kirchenmaler. Er führte die 1741 geborene Angelika schon früh in die Technik der Malerei ein. Schon mit 16 Jahren erhielt das Mädchen die ersten Portrait- und Freskoaufträge. Die Apostelfresken in der Barockkirche in Schwarzenberg stammen aus jenen Tagen.

Während ihrer Bildungsjahre in Italien wurde sie Ehrenmitglied in den Akademien von Bologna und Florenz und schließlich sogar der Accademia di San Luca in Rom. Ihr Englandaufenthalt von 1766 bis 1781 markiert einen weiteren Höhepunkt ihrer internationalen Wertschätzung. Nach ihrer Hochzeit mit dem venezianischen Vedutenmaler Antonio Zucchi kehrte die erfolgreiche und vermögende Frau 1782 nach Rom zurück. Bis zu ihrem Lebensende im Jahr 1807 unterhielt sie ein Atelier nahe der Trinità dei Monti.

Trotz ihrer Berühmtheit blieb sie bescheiden und ihrer Heimat Schwarzenberg stets verbunden. Das beweisen ein reger Briefwechsel, ihre großzügige Hilfsbereitschaft für Bedürftige in ihrer Heimat, zahlreichen Schenkungen von Gemälden an die Gemeinde und auch ihr Vermächtnis. Ein Großteil ihres beträchtlichen Erbes ging nach Schwarzenberg.

Um die großherzige und große Tochter Schwarzenbergs gebührend zu ehren, wurde 2007 das Angelika Kauffmann Museum gegründet. Hier sind seither Ausstellungen mit vielen, oft noch nie öffentlich gezeigten Exponaten zu sehen.

Link

Öffnungszeiten 2023

11. März bis 16. April, jeweils von Freitag bis Sonntag von 14:00 bis 17:00 Uhr
7. Mai bis 29. Oktober, jeweils von Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 17:00 Uhr

 

Ausstellungen von und über Angelika Kauffmann

Von außen unsichtbar enthält das im Kern über 450 Jahre alte Kleberhaus (ein Bregenzerwälder Haus) im ehemaligen Wirtschaftstrakt einen modernen Museumsraum.

Hier werden wechselnde Themenausstellungen mit Originalwerken der berühmten Malerin gezeigt. Von 2022 bis 2024 widmet sich das Angelika Kauffmann Museum der Rezeptions-, Ausstellungs- und Sammlungsgeschichte seiner berühmten Namensgeberin.

Bekannte Gemälde der Künstlerin werden in neuen Zusammenhängen präsentiert und selten gezeigte Werke aus den Depots ans Licht geholt. Der zweite Teil der Trilogie beschäftigt sich mit dem Phänomen des Ausstellens selbst. Angelika Kauffmann (1741–1807) verdankte ihre Karriere nicht zuletzt der Tatsache, dass sich die Kunst im 18. Jahrhundert mit dem Aufkommen öffentlicher Ausstellungen zu einem gesellschaftlichen Ereignis für ein breites Publikum wandelte. Diese Entwicklung legte den Grundstein für den modernen Kunstbetrieb. Auch das Bild, das wir heute von Angelika Kauffmann haben, wurde und wird entscheidend durch periodisch stattfindende Ausstellungen und deren Begleitpublikationen geformt.

Welche Angelika-Kauffmann-Ausstellungen der vergangenen Jahrzehnte waren die wichtigsten Meilensteine? Welche Aspekte ihres Werks und ihrer Persönlichkeit wurden jeweils besonders in Szene gesetzt? Wie haben sich Präsentationsformen und Sehgewohnheiten im Laufe der Zeit verändert? Diese und andere Fragen werden anhand von Originalwerken, historischen Ausstellungsfotos und Archivmaterial erstmals genauer beleuchtet.

 

Präsenz in der Pfarrkirche Schwarzenberg

In der Pfarrkirche Schwarzenberg ist Angelika Kauffmann (1741 - 1807) durch ihre Apostelfresken und das 1802 der Kirche gewidmete Hochaltarbild präsent. Außerdem erinnern in der Kirche ein Epitaph und die zu Lebzeiten vom irischen Bildhauer Christopher Hewetson geschaffene Büste an die Malerin.

 

Publikationen

Sie können Ausstellungskataloge und andere Publikationen rund um das Leben und Werk von Angelika Kauffmann nicht nur im Ausstellungsshop, sondern auch gerne per E-Mail oder Telefon bestellen.

info@schwarzenberg.at
Tel. +43 (0)5512 3570

 

Gegenwartskunst

Das Angelika Kauffmann Museum öffnet mit der Ausstellungsreihe ›salon angelika‹ jeweils im Frühjahr seine Türen für die Gegenwartskunst. Gezeigt werden junge Positionen, welche die Vielfalt und Qualität aktueller künstlerischer Produktion abbilden und das Museum zu einem Ort weiterentwickeln, an dem alte und neueste Kunst in einen lebendigen Dialog treten.

Infos zur aktuellen Ausstellung finden Sie unter www.angelika-kauffmann.com

 

Heimatmuseum Schwarzenberg

Das Heimatmuseum der Gemeinde Schwarzenberg befindet sich seit 1928 ebenfalls (so wie das Angelika Kauffmann Museum) im Kleberhaus. Ein Rundgang durch das Haus bietet umfassende und unmittelbar erlebbare Einblicke in die bäuerliche Wohn- und Alltagskultur des 18. und frühen 19. Jahrhunderts.

 

Vermittlungsprogramme

Neben einem eigenständigen Besuch des Angelika Kauffmann Museums haben Sie auch die Möglichkeit entsprechende Vermittlungsprogramme wie öffentliche Führungen und Führungen für Gruppen oder Schulklassen zu nutzen.

Öffentliche Führungen finden jeden Dienstag um 15:30 und jeden Sonntag um 10:30 Uhr statt.

Führungen für Gruppen und Schulklassen sind während der Öffnungszeiten nach Voranmeldung jederzeit möglich.

 

Schatzsuche für Kinder

Im historischen Teil des Angelika Kauffmann Museum in Schwarzenberg können Kinder auf Schatzsuche gehen. Alte Truhen und rätselhafte Hinweise führen durch die schönen Räume des Heimatmuseums und erzählen Geschichten, wie man früher gelebt hat.

 

Leben und Werk von Angelika Kauffmann (1741 - 1807)

1741 – 1765 Kindheit und Jugend.
Angelika Kauffmann wurde am 30. Oktober 1741 in Chur geboren. Ihr Vater, der aus Schwarzenberg stammende Maler Johann Joseph Kauffmann, erkannte früh das künstlerische Talent seiner Tochter und unterwies sie in der Malkunst. Daneben wurde Angelika Kauffmann in Sprachen unterrichtet, auch ihre schöne Singstimme wurde gefördert. Nach dem Tod der Mutter 1757 reisten Vater und Tochter nach Schwarzenberg, wo sie gemeinsam die Kirche neu gestalteten. Es folgten weitere Aufträge im Bodenseeraum und anschließend ein mehrjähriger Aufenthalt in Italien mit wechselnden Wohn- und Studienorten, unter anderem Florenz, Rom und Neapel. Mit dem Bildnis des Antikengelehrten Johann Joachim Winckelmann wurde ihr Name über Rom hinaus bekannt.

1766 – 1781 London.
Von englischen Italienreisenden ermutigt, reifte in der jungen Künstlerin der Entschluss, nach London zu ziehen. Nach dem Umzug 1766 war Angelika Kauffmann bald sehr erfolgreich, erhielt zahlreiche Aufträge und arbeitete, unterstützt von ihrem Vater, der Atelier und Haushalt organisierte, unermüdlich. Zu ihren Förderern zählte auch Joshua Reynolds, der einflussreichste englische Maler seiner Zeit. 1768 war Angelika Kauffmann neben Mary Moser das einzige weibliche Gründungsmitglied der Royal Academy. Bei deren jährlichen Sommerausstellungen stellte die Künstlerin regelmäßig Werke aus. Der Erfolg in England wurde nur durch Kauffmanns erste Ehe mit einem Heiratsschwindler und den Skandal um ein Bild des Malers Nathaniel Hone, auf dem sie angeblich nackt dargestellt war, getrübt. Das tat ihrer Popularität aber keinen Abbruch. Durch ihre gezielte Zusammenarbeit mit Kupferstechern wurden Druckgrafiken nach ihren Werken in ganz Europa verbreitet.

1781 Schwarzenberg.
Die 40-Jährige heiratete den italienischen Maler Antonio Zucchi 1781. Nach der Hochzeit folgte der Umzug nach Italien. Auf der Reise nach Venedig besuchten sie Schwarzenberg, wo Angelika Kauffmann die Bande in den Geburtsort ihres Vaters erneuerte. Obwohl sie nur wenige Monate ihres Lebens in Schwarzenberg verbrachte, fühlte sich die Künstlerin dem Geburtsort ihres Vaters ein Leben lang verbunden.

1782 – 1807 Rom.
1782 starb Angelika Kauffmanns Vater in Venedig, dieser Verlust traf sie schwer. Im Mai dieses Jahres übersiedelte das Ehepaar Kauffmann-Zucchi nach Rom und richtete sich dort in der Nähe der Spanischen Treppe in einem Palazzo ein. Das Atelier der Malerin wurde bald ein wichtiger Treffpunkt, ihre Salonabende waren gut besucht. Romreisende von Rang ließen sich von Angelika Kauffmann porträtieren oder gaben Historiengemälde in Auftrag, unter anderem Kaiser Joseph II., Zarin Katharina die Große und die königliche Familie von Neapel und Sizilien. Daneben malte die Künstlerin auch einige Bildnisse für ihre Freundschaftsgalerie. Das letzte Lebensjahrzehnt Kauffmanns war vom Verlust ihres Ehemannes 1795, dem Tod enger Vertrauter, den Folgen der Napoleonischen Kriege und von Krankheit geprägt. Religiöse Themen nahmen in dieser Zeit eine immer wichtigere Rolle in ihrem Werk ein.

1807 Tod.
Am 5. November 1807 starb Angelika Kauffmann in Rom und wurde unter Anteilnahme der Bevölkerung mit großem Pomp in Sant’Andrea delle Fratte beigesetzt.

 

Kleberhaus – Heimat der Museen

Das Kleberhaus ist ein typisches Bregenzerwälder Haus. Hier ist das Heimatmuseum Schwarzenberg untergebracht und im ehemaligen Wirtschaftstrakt hat das Angelika-Kauffmann-Museum mit rund 220 m² Ausstellungsfläche eine würdige Bleibe gefunden. Die Adaptierung des Objektes erfolgte unter der Prämisse, keinesfalls den Charakter des bäuerlichen Hauses zu verletzen.

Diese architektonische Herausforderung ist zweifelsfrei gelungen. Das Foyer mit offenem Dachstuhl vereint Altes und Neues. Das unbehandelte Weißtannenholz von Wänden und Möbeln hebt sich von der dunklen Blockwand des Wohntrakts aus 1556 ab. Reizvolles Gegenstück zu den alten Tramen sind Stahlträger. Sägerauher Tannenboden führt in den Ausstellungsraum, dessen Längswände durch drei flache Nischen gegliedert werden.

In den verglasten Zwischenräumen kommen die Stahlprofilböcke zum Vorschein, die die Dachlasten abfangen. Die Klarheit des mit avancierter Technik ausgestatteten Ausstellungsraums unterstützt die Konzentration auf die oft sehr feinteiligen Exponate. (Textquelle: www.nextroom.at)

 

Eintrittsgebühren und weitere Informationen

finden Sie unter www.angelika-kauffmann.com

Quelle: Angelika Kauffmann Museum in SchwarzenbergQuelle: Angelika Kauffmann Museum in SchwarzenbergQuelle: Angelika Kauffmann Museum in SchwarzenbergQuelle: Angelika Kauffmann Museum in SchwarzenbergQuelle: Angelika Kauffmann Museum in SchwarzenbergQuelle: Angelika Kauffmann Museum in SchwarzenbergQuelle: Angelika Kauffmann Museum in Schwarzenberg