Schaubergwerk, Museum und Themenweg Bergbau in Oberzeiring
Marktplatz 3
8762 Oberzeiring
Telefon: +43 (0)664/75125131
kontakt@silbergruben.at
http://www.silbergruben.at
Der Markt Oberzeiring - inmitten der Alpen im oberen Pölstal in der Steiermark - kann mit einer großen Geschichte aufwarten. Diese wird Ihnen bei einer Führung durch den Berg und im Museum nähergebracht.
Um den Oberzeiringer Bergbau ranken sich viele Geschichten: Der größte der Ostalpen sei er gewesen, die Knappen waren reiche Männer und seit sie ihrem Übermut freien Lauf ließen, sei der Ort verflucht. Fest steht, dass weitläufige Stollen eine faszinierende Geschichte erzählen: Vom vielen Silber welches einst dort gefunden wurde.
Von Knappen die in Rauch und nahezu ohne Licht Erz schürften. Von Zeiringer Pfennigen die geprägt wurden und für den mittelalterlichen Menschen ganz normales Geld waren. Von Wasser, welches langsam in den verlassenen Stollen sickerte und heute bei Atemwegserkrankungen hilft. Von unzähligen Menschen, die den Erzählungen gefolgt sind und immer wieder nach Silber suchten und suchen. Und von einem Mythos der bis heute nicht erloschen ist.
Nach dem Besuch der neu gestalteten Ausstellungsräume, zu den Themen Vor- und Frühgeschichte in Oberzeiring, mittelalterlicher Bergbau, neuzeitlicher Bergbau und Geologie der Region, können Sie eine ca. 60 minütige Führung durch das Schaubergwerk machen, wo Sie noch viele Spuren des händischen Abbaus aus längst vergangener Zeit sehen können. Im Anschluss daran ist der Themenweg Bergbau zu empfehlen.
Das Schaubergwerk und Museum Oberzeiring ist mit dem Museumsgütesiegel ausgezeichnet.
Öffnungszeiten Museum und Shop
Jänner, Februar: geschlossen
März, April: Montag, Dienstag, Samstag von 13:00 bis 16:00 Uhr und Sonntag von 09:00 bis 11:30 Uhr
Mai bis Oktober: täglich von 10:00 bis 12:00 Uhr und von 13:00 bis 16:00 Uhr
November, Dezember: Montag, Dienstag, Samstag von 13:00 bis 16:00 Uhr und Sonntag von 09:00 bis 11:30 Uhr
Führungen durch den Schaustollen
Jänner, Februar: geschlossen
März, April: Sonntag um 09:30 Uhr
Mai, Juni: täglich um 10:30 und 13:30 Uhr
Juli, August: täglich um 10:30, 13:30 und 15:00 Uhr
September, Oktober: täglich um 10:30 und 13:30 Uhr
November, Dezember: Sonntag um 09:30 Uhr
Für Gruppen ist nach Voranmeldung auch eine Führung außerhalb der angegebenen Zeiten möglich.
Museum Oberzeiring
Bereits im 13. Jahrhundert war Oberzeiring im Besitz aller Rechte einer Bergstadt und bis ins späte Mittelalter bekannt für sein bedeutendes Silberbergwerk.
Im Museum Oberzeiring wird in modern gestalteten Ausstellungsräumen Wissenswertes über die Vor- und Frühgeschichte, den mittelalterlichen und neuzeitlichen Bergbau sowie über die Geologie der Region vermittelt.
Sie sehen hier zahlreiche Schaustücke aus 5000 Jahren Oberzeiring wie z.B. eine steinzeitliche Hammeraxt aus Serpentinit oder eine Urne aus der Römerzeit und das Skelett eines Grubenhundes. Neben verschiedenen Tongefäßen, eisernen Grubenlampen und hölzernen Erzschüsseln können Sie auch Prägestempel zum Prägen von Geld sowie verschiedene Mineralien und das 1957 mitten in der Marktgemeinde entdeckte illyrische Brandgrab aus der Zeit um 900 vor Christus bestaunen.
Schaubergwerk Oberzeiring
Durch den intensiven und langen Erzabbau gibt es ein weitläufiges Stollennetz. So ergeben allein die Kriechstollen zusammen eine Länge von ca. 80 Kilometer. Ein kleiner Teil davon ist seit 1958 als Schaustollen zugänglich.
Unter den Straßen und Bauten von Oberzeiring erfahren Sie, wie die Knappen im Berg arbeiteten, wie Hunde eingesetzt wurden und was es mit dem sagenumwogenen Untergang des Bergwerkes auf sich hat.
Sie gelangen über leicht begehbare Betonstufen in das Innere des Berges, in dem einst die Bergknappen arbeiteten. Vorbei an Tropfsteinen, Kriechstollen, Steigbäumen und Feuerstellen durchwandern Sie in einer Stunde den geheimnisvollen Berg.
Im Schaubergwerk, in dem sich auch der bekannte Naturheilstollen für Bronchialerkrankungen befindet, ist unter anderem auch ein Grubenhunt aus dem 17. Jahrhundert ausgestellt.
Glück auf!
Hinweise für den Schaustollen
• Die Führungsdauer beträgt ca. 60 Minuten.
• Trittfestes Schuhwerk ist erforderlich.
• Die Mindestzahl für eine Führung ist zwei Erwachsende.
• Kein Zutritt für Kinder unter 4 Jahre.
• Haustiere sind im Berg nicht erlaubt.
• Das Schaubergwerk ist nicht barrierefrei.
• Warme Bekleidung ist zu empfohlen.
Bergbau-Shop
Hier finden Sie ein breites Angebot an Mineralien und Souvenirs. Auch der "Zeiringer Pfennig" ist in mehreren Varianten erhältlich.
Gruam-Café
Vor oder nach dem Besuch vom Schaustollen und Museum Oberzeiring haben Sie die Möglichkeit, sich im Gruam-Café zu stärken und bei Schönwetter lädt die Freiluftzeche zum Sonne tanken ein.
Themenweg Bergbau in Oberzeiring
Neben dem Schaubergwerk und Museum gibt es im Markt Oberzeiring seit 2021 auch den Themenweg Bergbau. Dieser führt Sie durch einem 1-1,5 Stunden langen Weg durch den Markt um Ihnen seine Geschichte näher zu bringen. Von den verschiedenen Abbauarbeiten bis zum Leben der Knappen ist auf diesem Weg alles zu finden. Hinter jedem Haus und Gebäude in Oberzeiring steckt eine Geschichte – die Sie hautnah erfahren und erleben können!
Sage vom Untergang des Zeiringer Bergbaus
Als die Knappen wieder einmal mit ihren silbernen Kugeln nach den silbernen Kegeln schoben, kam ein altes Weib mit seinem Enkel daher und sah ihnen staunend zu. Da sprang ein Knappe auf den Buben los, hieb ihm den Kopf ab und schob ihn nach den Kegeln. Die Großmutter aber, von Grauen über die Untat erfasst, verfluchte Knappen und Berg.
Tatsächlich brach schon am nächsten Tag, als die Knappen in die Gruben eingefahren waren, das Unglück herein; gewaltige Wassermassen erfüllten plötzlich Schächte und Stollen, so dass niemand entrinnen konnte und 1400 Knappen an einem Tage ihr Leben lassen mussten. Seit dieser Zeit ist das Silberbergwerk zur Strafe für den Übermut der Knappen ersoffen und alle Bemühungen, es wieder in Betrieb zu setzen, waren bisher erfolglos.
Bergbau in Oberzeiring
Durch frühgeschichtliche Funde kann der Silberabbau in diesem Gebiet schon um 1000 vor Christus nachgewiesen werden. Oberzeiring mit dem ehemaligen größten Silberbergwerk der Steiermark wurde 1267 erstmals urkundlich erwähnt und 1279 zum Markt erhoben. Oberzeiring war bis ins späte Mittelalter für sein bedeutendes Silberbergwerk berühmt. Bereits im 13. Jahrhundert war Oberzeiring im Besitz aller Rechte einer Bergstadt. Besonders bedeutsam war das 1284 verliehene Münzrecht zum Prägen des silbernen “Zeyringer Pfennigs”. Der Markt war bis 1663 auch der Sitz des Berggerichtes.
Im Zeiringer Erzberg wurde im Mittelalter einer der bedeutensten Silberbergbaue der Habsurger Länder betrieben. Seine Hochblüte erlebte das Zeiringer Bergwerk Ende des 13. Jahrhunderts.
Die Arbeiten in einem mittelalterlichen Bergwerk waren hart und beschwerlich. Die Kriechstollen waren niemals höher als 1,20 Meter. Darin arbeiteten die Knappen teilweise kniend und liegend. Zur Beleuchtung wurden Tonlampen verwendet. Das herausgeschlagen Gestein wurde in sog. Erzschüsseln oder aber in kleine Lederbeutel gefüllt, die auf dem Rücken von Hunden aus dem Stollen hinaustransportiert wurden.
Es gibt viele Mythen und Theorien über den Untergang des Zeiringer Bergbaues. Die wahrscheinlichste Erklärung ist ganz einfach. Das Bergwerk ist 1361 “abgesoffen”. Laut Geschichte hat kein Bergmann das Grubenunglück überlebt.
Immer wieder wurde in den folgenden Jahrhunderten erfolglos versucht das Wasser aus dem Berg zu pumpen um an das Silber zu kommen. Viele Persönlichkeiten, darunter Kaiser Maximilian I (1506) und Erzherzogin Maria Theresia (1738-1746), versuchten die Stollen trocken zu legen. Die letzten Trockenlegungsversuche erfolgten 1922-1924.
Neben Silber wurden im Oberzeiringer Bergwerk auch Eisenerz und mehr als 45 verschiedene Mineralien gefunden. Darunter auch der einzigartige Zeiringit. Da dieses Mineral erstmals hier gefunden wurde, ist es nach Zeiring benannt – wurde doch früher das gesamte Gebiet nur als „Zeiring“ bezeichnet.
Eintrittsgebühren und weitere Informationen
finden Sie unter www.silbergruben.at
