Wallfahrtskirche am Gray in Frauenstein

Gemeindeamt Frauenstein
Schulstraße 1
9311 Kraig
Telefon: +43 (0)4212/2751-0

frauenstein@ktn.gde.at
http://www.frauenstein.gv.at

Unter der bewaldeten Anhöhe des Sonntagsberges, wo einst eine Knappensiedlung bestand, steht in 1183 m Höhe Kärntens einzige Blockbaukirche. Sie ist die südlichste Holzkirche des deutschen Siedlungsgebietes. Harmonisch passt sich das angrenzende Gasthaus „Jägerwirt“ an das Kirchenensemble an. Eine romantische Wirtshausathmosphäre mit einer bodenständige Küche erwartet die Besucher.

Schon die Römer interessierten sich für den Bergbau in diesem Gebiet. Ein römischer Inschriftenstein beweist dies. Das Einschichtdorf „Am Gray“ wird urkundlich 1346 erstmals erwähnt, die Kirche ist 1724 belegt und die Pfarre besteht seit dem Jahr 1785.

Die Dreifaltigkeitskirche ist ein seltenes Beispiel einer Blockbaukirche - ein einmaliges kirchliches Ensemble, mit einem südseitig gelegenen Pfarrhof, der vermutlich schon Ende des 18. Jahrhunderts erbaut wurde. Die Konstruktion wurde in uralter Holztechnik geschaffen. Sie vermag den Besucher noch den Eindruck vom Hallen- und Kirchenbau in Holz aus der vorromanischen Zeit zu vermitteln. Auch der Steinbau der Romantik und der Gotik wurde von dieser Bauweise beeinflusst.

Über dem Westende des Kirchenschiffes befindet sich ein turmartiger Dachreiter mit seinem seltsamen Zwiebelhelm aus der
Zeit um 1865. Ihm gegenüber, am Ostende des Schiffes, erblickt man den kleinen Glockenträger in Gestalt eines Miniaturpavillons. Von damals dürfte außerdem die hölzerne hausartige Vorlaube stammen.

1953 mußte der vom Hausschwamm befallene Bau saniert werden. Im Zuge dieser Arbeiten erfolgte die Innenrestaurierung. Die bäuerliche Tapetenmalerei an den Schiffswänden blieb dabei unberührt. Das Ergebnis war die Freilegung und Rekonstruktion des schablonierten mit „1858“ bezeichneten Architekturdekors.

Die Einrichtung besteht aus einem Hauptaltar um 1720. Der Tabernakelvorbau entstand um 1785. Rechts steht ein Seitenaltar aus der Mitte des 19. Jahrhunderts; seine neobarocken Statuen sind Arbeiten der Grödner Schule. Im Schrein steht die Gottesmutter mit Kind, links Herz Jesu, rechts der heilige Josef, im Aufsatzbild die heilige Helena. Gegenüber auf der Nordseite befindet sich die einfache Kanzel aus der Zeit um 1730 mit Schnitzornamenten, Evangelienstatuen und Bildern volkstümlicher Heiliger.

Ganz auf die bäuerliche Atmosphäre abgestimmt ist die hölzerne Sängerempore, deren Geländer an jenes der Bauernhäuser erinnert. In der Kirche befindet sich eine Anzahl von Einzelstatuen auf Konsolen. Von Johann Pacher stammen nordseitig im Chor die Heiligen Stephanus und Christopherus (um 1740), südseitig die heilige Barbara und der heilige Donatus.

Eine Rarität stellt das klassizistische Fastentuch aus dem Jahr 1800 dar. Es zeigt die Kreuzigungsszene und vier Medaillons in denen die Leidensgeschichte dargestellt wird. Jesus am Ölberg, Geißelung, Dornenkönig, Kreuztragung.

Link