Nikolauskirche am Steinbichl in Frauenstein

Gemeindeamt Frauenstein
Schulstraße 1
9311 Kraig
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frauenstein@ktn.gde.at
http://www.frauenstein.gv.at

In Steinbichl, zwischen St. Veit an der Glan und dem hinteren Wimitzbachtal in 1070 m Seehöhe, gehörten Knappen zu den ersten Siedlern. Während der Ort im Jahr 1230 erstmals erwähnt wird, scheint die dem heiligen Nikolaus geweihte Kirche erst 1412 urkundlich auf. Im Jahr 1435 erfolgte, angeblich als Forderung der Bergknappen, die Erhebung zur Pfarre. Auch das Nikolauspatrozinium wird mit den Bergknappen in Verbindung gebracht. Die Patronats- und Vogteirechte übte das Domkapitel von Gurk aus. Seit 1683 besaßen das Vogteirecht abwechselnd Domkapitel und Bistum, im Jahr 1757 wurde es endgültig vom Bistum Gurk übernommen.

Die Nikolauskirche in Steinbichl ist ein kleiner, frühgotischer, im Kern romanischer Bau mit einem spätgotischen Altarraum. Im Jahre 1435, mit der Erhebung zur Pfarre, erfuhr der Bau eine tiefgreifende Erneuerung. Das ursprünglich flachgedeckte Schiff erhielt ein dreijochiges Kreuzrippengewölbe. Der damals neuerbaute Chor ist gleich breit und gleich hoch wie das Schiff, in fünf Seiten des Achtecks geschlossen und mit einem Netzrippengewölbe ausgestattet. Die gemauerte Vorlaube stammt aus dem 18.
Jahrhundert.

An der Außenmauer wurde unter barocker Übermalung ein Christopherusfresko aus der Zeit um 1533 freigelegt. Mehrere gemalte Wappen sind auf den seitlichen, als Rahmen dargestellte Säulen, angebracht. Auf einem Wappen prangt ein Steinmetzzeichen.

Im Innenraum sind drei gotische Maßwerkfensterim Chor und die spätgotische, gepanzerte Sakristeitür im Presbyterium auffallend. Der schlanke, viersäulige Hauptaltar, stammt aus der Zeit um 1770. Im Triumphbogen hängt ein geschnitztes bäuerliches Kruzifix aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Nordseitig findet man eine kleine spätgotische Sakramentsnische mit ansprechendem Gitter.

Auf der Mensa steht ein repräsentativer Tabernakel aus der Zeit um 1730 mit zwei Leuchterengeln und seitlich sechs geschnitzten Kerzenleuchtern. In den Zwischenräumen stehen die Statuen der Heiligen Florian und Paulus. Die Mitte, durch einen geschnitzten Vorhang hervorgehoben, nimmt die Statue des heiligen Nikolaus ein. Im Aufsatzbild erblickt man ein abgewandeltes Gnadenstuhlmotiv. Seitlich im Chorraum steht nord- und südseitig ein bäuerliches Chorgestühl von 1555. Der linke Seitenaltar, sein Schrein birgt die Statue des heiligen Sebastian, entstand um 1770. Zu Seiten der marmorierten Säulen befinden sich Statuen der Heiligen Isidor und Notburga.

Das Bild des Heiligen Hauptes bezeugt, dass der von Klagenfurt ausgehende Kult in dieses Einschichtgebiet vorgedrungen ist. Im Prunkfeld des Aufsatzes thront die Schnitzstatue des Auferstandenen auf einem Wolkenthron mit dem Kreuz in der Hand, umgeben von einem Strahlenkranz. Ihm zu Seiten, kleine, Posaunen blasende Engel. Der südliche Seitenaltar stammt aus dem Jahr 1719. Anstelle der seitlichen Säulen stehen Statuen der Heiligen Joachim und Anna.

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