Schloss Thurnhof in Weitensfeld

Marktgemeindeamt Weitensfeld im Gurktal
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9344 Weitensfeld im Gurktal
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Schloss Thurnhof ist ein denkmalgeschütztes Renaissancegebäude bei Zweinitz, einer Ortschaft in der Gemeinde Weitensfeld im Gurktal in Kärnten. Es erhielt seine heutige Gestalt in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Ein Ansitz an dieser Stelle wurde als Pregrat (später Prägrad) urkundlich 1140 erstmals erwähnt. Der Begriff bedeutet soviel wie „Gebiet vor der Burg“, so dass damit offenbar ein Anwesen vor der Burg selbst, die den Namen Thurnhof getragen haben könnte, gemeint war. Der in der Urkunde vom 25. März 1140 erwähnte Meinhalm de Praegrat war Ministeriale des Bistums Gurk, und damit betraut, den umfangreichen Bistumsbesitz in dieser Region zu betreuen. Der Anfang des 13. Jahrhunderts erstmals erwähnte Thurnhof war ebenfalls ein Gurker Lehen. In den Jahren 1246 und 1269 wurde ein Engelbert de Turris (Turm) in Urkunden erwähnt. Im 14. und 15. Jahrhundert war das Anwesen in Besitz der Familie Hofman von Wald.

Das heutige Schloss wurde im 16. Jahrhundert errichtet und erhielt in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts seine heutige Gestalt. Um 1550 saß hier der Gurker Domstiftsanwalt Veit Jochner, der den Ausbau des Anwesens veranlasste. Um 1700 übernahm die Familie Egger den Besitz, und ließ das Innere des Schlosses erneuern. 1899 erwarb Karl Funder den Besitz, in dessen Familie verblieb das Anwesen bis 1989. Seither gehört das Schloss der Familie Treppo.

Das Schloss liegt westlich außerhalb des Dorfes in beherrschender Lage auf einer kleinen Terrasse über dem nordseitigen Gurkufer. Der wuchtige, drei- bis viergeschossige und fast würfelförmige Bau wurde an einen älteren Wehrturm angebaut. Die Fassaden sind jeweils vierachsig. An jeder Ecke befindet sich ein aus dem Dach ragendes Türmchen. Von den vier Geschossen ist das oberste als Speichergeschoss erheblich niedriger und mit kleinen Fenstern ausgestattet. Den Baukörper schirmt talseitig eine zinnenbekrönte Mauer ab.

An der Westseite befindet sich ein schweres, rustikales Portal. Es ist mit der der Jahreszahl 1560 bezeichnet, am Schlussstein ist eine Löwenmaske dargestellt. Über dem Portal ist ein von Pilastern gerahmtes Wappenrelief der Familien des Veit Jochner und seiner Gemahlin Barbara (geb. Raidhaupt) aus dem Jahr 1585 angebracht, sowie ein Fresko aus gleicher Zeit. Darüber, befindet sich, wie auch an der Südseite, ein für gekuppeltes Doppelfenster im Stil der Renaissance. Die übrigen Fensterduchbrechungen stammen teilweise aus neuerer Zeit.

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