Kirche Mökriach in Eberndorf

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Der Ort Mökriach wird bereits in einer Urkunde, die man zeitlich zwischen 1050 und 1065 einordnen kann, erwähnt. Bischof Albuin von Brixen erhielt bekanntlich von seiner Mutter, Hildegard von Stein, noch vor 975 das Gut Stein. Nachdem er diesen Besitz der Brixner Kirche verschenkt hatte, gelang es ihm, durch Kauf und Tausch den ursprünglich kleinen Besitz noch zu vergrößern.

Unter Bischof Altwin (1050-1090) vergrößerte er seinen Besitz der Brixner Kirche noch weiter. Zwischen 1050 und 1065 gelang es Bischof Altwin, eine Haube in Mökriach zu erwerben, die ihm der edle Kleriker Chunipreht verkaufte. Die Edle Helica schenkte Bischof Altwin in dieser Zeit ein Gut von Mökriach. Die Kirche selbst wird in einer Urkunde von 1454, in der Kaiser Friedrich die Behütung des Kirchtages in Mökriach durch den Propst von Eberndorf bestätigte, erwähnt.

Bei der Kirche handelt er sich im eine im Kern mittelalterliche, aber im Barock und 1881 (Jahreszahl am westlichen Dachgiebel) umgebaute Anlage. Der Weg ins Innere des Gebäudes führt durch eine Vorlaube mit Resten einer spätgotischen patronierten und einer barocken schablonierten Flachdecke. Das Schiff wird vom barocken kreuzgratgewölbten Chor durch einen niederen rundbogigen Triumphbogen getrennt. Die Kirche hat einen sechseckigen Dachreiter mit Spitzhelm, der im Jahre 1991 erneuert wurde. Im Dachreiter hängt eine Glocke mit der Jahreszahl 1568, die von Benedikt Fiering aus der bekannten Völkermarkter Glockengießerei stammt. 1991 wurde eine zweite Glocke aus der Glockengießerei Grassmayer in Innsbruck dazugekauft. Im Chor mit Gewölbemalerein von 1773 steht der um die Mitte des 18. Jh.s entstandene und später veränderte Hochaltar. Der hl. Martin wird in der Mittelnische mit der Gans, unter der Altarmensa den Mantel des Bettler teilend, dargestellt. Der hl. Martin lebte der Legende nach im 4. Jh. als römischer Reiter in Gallien, wo er am Stadttor von Amiens (nördlich von Paris) seinen Soldatenmantel mir einem frierenden Bettler geteilt haben soll. Nachdem er eine Zeitlang als Mönch lebte, wurde er zum Bischof von Tours gewählt, blieb aber den einfachen Mönchsleben treu. Martin wird auch mit einer Gans an seiner Seite dargestellt, die nach einer weniger bekannten Legende Martins Versteck verraten haben soll, als er sich der Wahl zum Bischof entziehen wollte. In der Zeit vor dem 11. Jh., als mit Martini (11. November) das Adventfasten begann, galt die Martinigans als letzter Festbraten davor. Der hl. Martin gilt als Beschützer aller Bedrängten und Schrecken aller Gewalttätigen.

An der Rückseite des Hauptaltares sind Votivtafeln aus den Jahren 1712, 1774 und 1802 angebracht, auf welchen Kühe abgebildet sind (Kuhpest). Der rechte Seitenaltar zeigt die hl. Katharina mit dem Rad, daneben die hl. Lucia und die hl. Barbara mit dem Kelch. Der linke Seitenaltar ist dem hl. Ignatius gewidmet. An seinen Seiten werden der hl. Aloysius und der hl. Franz Xaver gewidmet. Der ursprüngliche Hauptaltar aus dem Jahre 1679, der den hl. Martin zu Pferd, den roten Mantel mir dem Schwert für einen Bettler teilend, zeigt, befindet sich heute in der Vorhalle.

Interesse erweckt noch die barocke Flachdecke aus dem Jahre 1692 im Kirchenschiff. Im Schematismus des Jahres 1887 wird das Plafondgemälde von Pfarrer Petermann folgendermaßen beschrieben: Die Malerei ist zwar roh, doch gut und, obwohl seit 1692 nicht aufgefrischt, lebendig. Dargestellt sind: der hl. Martin zu Pferd, die hl. Katharina, der hl. Ignatius, die Hl. Dreifaltigkeit, Engelköpfe; schöne Arabesken mit Pfauen und Tierfiguren, übers Kreuz gelegte Königszepter, mit Früchten geschmückt. Erwähnung verdienen besonders zwei Felder, die einander ähnlich sind und nachstehendes darstellen: Die Figuren haben Mannsköpfe, die mir Laubwerk nach Indianerart geziert sind. Weiter nach unten haben sie zwei bis vier zitzenartige Bürste als Fortsetzung und enden in Fischleibern. Die Schwanzflossen sind aus Reben und roten Trauben gebildet, woran je zwei schwarze Hasen nagen. Aus den Fischleibern wachsen Blumenstengel, die sich bis zu den Bürsten erheben und in einem Blumenkelch enden. Diese Beschreibung trifft auch noch heute noch zu.

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