Stadtpfarrkirche Wolfsberg

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Die Pfarrkirche Wolfsberg ist dem Evangelisten Markus geweiht. Das Gründungsdatum der Kirche ist unbekannt, da aber das Gebiet von Wolfsberg bis 811 zur Diözese von Aquileia gehörte, kann angenommen werden, dass schon damals eine Markuskapelle als Zeichen der geistlichen Verbindung zu Venedig, das den heiligen Markus zum Schutzpatron hat, bestanden haben könnte. Erst 1216 wird ein „Sacerdos in Wolfsberg“ urkundlich erwähnt. Da die Stadt Wolfsberg von 1007 bis 1759 im Besitz des Bistums Bamberg war, sind dessen Stifter Kaiser Heinrich II. und seine Gattin Kunigunde in der Kirche mehrmals abgebildet.

Die Kirche ist eine spätromanische, dreischiffige Pfeilerbasilika aus dem 13. Jahrhundert mit gotischen und frühbarocken Zu- und Umbauten. Aus der Romanik stammen das Langhaus, das Chorquadrat sowie südlich des Chores in der Achse des Seitenschiffes die unteren Mauern eines Turmes und das Westportal. Dieses prachtvolle, dreifach gestufte Gewändeportal mit eingestellten Säulchen, Knospenkapitellen, Schellensreifen und Rundbogenfries wurde um 1240 geschaffen. Der äußere Rundbogenfries zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Brautportal des Wiener Neustädter Domes. Über dem Westportal befinden sich zwei Rundbogenfenster und seitlich zwei Rundfenster. Unter dem Giebelgesims der Westfassade erstreckt sich ein romanischer Rundbogenfries in der Breite des Mittelschiffes. Die Seitenschiffe wurden durch spätere Emporeneinbauten erhöht und sind jetzt unter einem gemeinsamen Dach mit dem Mittelschiff. Der polygonale gotische Chorschluss mit zweistufigen Strebepfeilern wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts angebaut. Der Turm an der Nordseite des Chores hat seinen Ursprung im späten 14. Jahrhundert. Er wurde 1639 erhöht und hat jetzt mit 72 Meter Höhe fünf Geschosse, davon zwei Schallfenstergeschosse. Der Zwiebelhelm stammt aus dem Jahr 1830. Im unteren Schallfenstergeschoß hängt ein fünfstimmiges Geläute. Oberhalb der Glockenstube befindet sich eine kleine Türmerwohnung, in welcher der Türmer wohnte und nach Feuer ausschau hielt. Der Turm ist zugänglich.

Zur selben Zeit wie der Turm wurde die sich östlich an ihn anschließende Siebenschmerzenkapelle errichtet und die spätgotische Kapelle westlich des Turmes im vierten Viertel des 15. Jahrhunderts. Beidseitig befinden sich am Langhaus je zwei Kapellenanbauten aus dem vierten Viertel des 16. Jahrhunderts. Eine weitere Seitenkapelle an der Südseite und die östlich anschließende Sakristei wurden im 17. Jahrhundert errichtet. Die zweite Kapelle an der Nordseite besitzt mit Grotesken und Fratzenköpfen ornamentierte Eckpilaster sowie Hermen und Blendbögen. In der Mitte unter einem Dreiecksgiebel ist die aufwendig gestaltete Grabplatte der Brüder Georg und Bartlmä Freidl, bezeichnet mit 1570, angebracht. Von den weiteren Grabdenkmälern an den Außenmauern der Kirche ist besonders ein römerzeitliches Grabbaurelief mit Schreiberdarstellung an der Nordseite bemerkenswert. Das rundbogige, spätgotische Nordportal hat eine mit Platten, Rosetten und Bändern eisenbeschlagene Tür aus dem 15. Jahrhundert. Daneben sind Steinfiguren einer Ölbergszene aus dem 18. Jahrhundert aufgestellt.

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