Die Brücke von Andau

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Am 23. Oktober 1956 brach in Ungarn ein Volksaufstand aus. Dieser Aufstand wird am am 5. November von den sowjetischen Truppen niedergeschlagen. Über 200.000 Ungarn flüchteten ins Ausland. Die "Brücke von Andau" war damals für viele tatsächlich der letzte mögliche Weg in die Freiheit.

Der vor kurzem verstorbene amerikanische Bestsellerautor James A. Michener war damals als Berichterstatter vor Ort. Wenig später schrieb er über diese dramatischen Ereignisse ein Buch mit dem Titel "DIE BRÜCKE von ANDAU". Diese war, schreibt Michener, vielleicht die unbedeutendste Brücke Europas. Allein die Laune des Schicksals wollte es, dass sie einige Wochen hindurch zu einer der wichtigsten Brücken der Welt wurde.

In der Ortschronik von Andau liest man von diesen Ereignissen:
Am Sonntag, dem 5. November hörte man wieder das Dröhnen der Panzermotoren und das Rasseln der Ketten der Panzerfahrzeuge, die sich der Staatsgrenze näherten. Die Bevölkerung hielt den Atem an und fragte sich, was geschehen würde. Unsere Feuerwehrmänner zogen zur Grenze und markierten diese mit rot-weiß-roten Fahnen. In den nächsten Tagen kamen die ersten Flüchtlinge. Von Tag zu Tag schwoll der Flüchtlingsstrom an. Zu Tausenden kamen sie aus ganz Ungarn über den Einserkanal nach Andau, in die Freiheit des Westens.

Diese kleine, unbedeutende und doch weltberühmte Andaue Brücke ist wenig später gesprengt worden. Kurz vor Weihnachten 1956 kam der spätere US-Präsident Richard Nixon als damaliger Flüchtlingsbeauftragter nach Andau, um sich vor Ort ein Bild über dieses Flüchtlingsdrama zu machen. Die Bevölkerung von Andau war für die Flüchtlinge im Dauereinsatz.

Dazu wieder aus der Ortschronik:
Die Gemeinde Andau und die Bevölkerung haben in diesen Tagen und Wochen große humanitäre Leistungen erbracht, die heute nicht mehr vorstellbar wären. Die Schulen, der Kindergarten, das Kino und alle öffentlichen Räume wurden für die Unterbringung der Flüchtlinge bereitgestellt. Heute steht diese "Brücke von Andau" wieder. Nicht nur als ein Denkmal, das an die unselige Zeit des geteilten Europas erinnert; sie ist auch Symbol für Hilfsbereitschaft, für Toleranz und Zusammengehörigkeit über alle politischen Grenzen hinweg.

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