Schloss Kittsee

Gemeindeamt Kittsee
Hauptplatz 11
2421 Kittsee
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http://www.kittsee.at

Im Jahr 1668 erweiterte Johannes Graf Listy, erblicher Inhaber der Herrschaft Kittsee, einen aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts stammenden Meierhof zum zweiflügeligen hufeisenförmigen "Neuen Schloss". Von den vier Eckbastionen der zu dieser Zeit befestigten Anlage ist als Rest der südöstlichen Bastei noch ein Mauerwerk aufrecht. Ein steinernes korbbogiges Portal mit lateinischer Inschrift, welche den Erbauer mit all seinen Titeln nennt, erinnert an diese Erweiterung.

1730 bis 1740 wurde Paul Anton Fürst Esterházy die renaissancezeitliche Anlage, ursprünglich mit Zwiebeltürmchen und Freitreppe vor der Hoffassade, umgebaut und barockisiert. Die Jahreszahl 1737 am alten Dachstuhl war ein Zeugnis dieses Umbaues. Heute spiegeln die Treppen mit ihren Schmiedeeisengittern und dem Festsaal im Obergeschoss mit seiner bemerkenswerten Stuckdecke noch die Pracht und Lebensfreude der Barockzeit wieder. In diesem Festsaal leitete Joseph Haydn musikalische Aufführungen und Kaiserin Maria Theresia war häufige Besucherin des Schlosses.

1870 geht die Kittseer Herrschaft an die Familie Batthyány über. Deren bedeutendste Persönlichkeit war Dr. Ladislaus Fürst Batthyány-Strattmann, wurde er doch 2003 wegen seiner Verdienste als "Arzt der Armen" selig gesprochen.

Im Sinn des Historismus wurden letzte Veränderungen der Außen- und Innenarchitektur getroffen. Der von acht Atlanten getragene Vorbau der Altane wurde 1909 vom Palais Grassalkovich in Pressburg nach Kittsee übertragen und parkseitig vor den Mittelpavillon gesetzt. Zur gleichen Zeit erfolgte auch die Umwandlung der ehemaligen Schlossdurchfahrt zu einer Hauskapelle. Die im Stil des Historismus gestaltete Bibliothek im Ostflügel, der westlich an den "Grossen Festsaal" anschließende "Kleine Festsaal" mit zwei neobarocken Kachelöfen und das mehrmals aufscheinende Batthyány-Wappen gehen ebenso auf diese Zeit zurück wie die nach englischem Vorbild als Landschaftsgarten gestaltete Parkanlage mit schmiedeeisernem Eingangstor, Teichbecken und der Löwentreppe.

Die sehr aufwändige Restaurierung von Schloss und Park in den vergangenen Jahrzehnten bemühte sich, diesen Architekturzustand zu konservieren und nur insofern zu verändern, als eine Anpassung an die Bedürfnisse des seit 1972 bestehenden "Ethnographischen Museums" unumgänglich war.

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