Koglkapelle St. Margarethen im Burgenland

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Weithin sichtbar auf einem Höhenzug des Ruster Hügellandes erinnert die zweijochige, kreuzgratgewölbte Kapelle am „Kogl“ an das Pestjahr 1713, dem 38 Menschen zum Opfer fielen.

Einem Eintrag des damaligen Pfarrers Johann Adam Mathes im Totenbuch von 1713 zufolge hat am 29. Juni die „Laidtige Sucht angefangen zu grassieren an welcher gestorben 38 Personen“. Als letztes Opfer dieses Pestjahres ist am 19. November die Tochter des Gemeindehirten verzeichnet. Die Gemeinde hatte angesichts der Bedrohung durch die Seuche den Bau einer Kapelle auf dem Koglberg gelobt, damit „Gott diese Straff und Ruthen gnädigst von ihnen abwendte.“

Dass die Kapelle nicht nur den „zuständigen“ Pestheiligen Sebastian, Rochus und Rosalia geweiht ist, sondern die Heilige Dreifaltigkeit als höchste Instanz an erster Stelle steht, weist darauf hin, wie groß die Angst und Not der Menschen angesichts der aktuellen Bedrohung gewesen sein muss.

Der erste Stein wurde am 18. August 1713 gelegt. Einer Überlieferung zufolge soll die Bevölkerung das Baumaterial mit bloßen Händen zur Baustelle getragen haben und bei einer Unterbrechung der Bautätigkeit soll die Zahl der Opfer sofort gestiegen sein. Am 13. Oktober 1715 wurde die Kapelle vom Stadtpfarrer Markhl von Eisenstadt im Beisein der Pfarrer von St. Georgen, Oslip, Trausdorf und einer großen Menschenmenge geweiht.

Die aus der Entstehungszeit stammenden Altarbilder und Holzfiguren (die Pestheiligen, die heilige Dreifaltigkeit, Maria mit dem Kinde in einem Rosenkranz, die heiligen Petrus und Paulus) sowie eine Steinfigur des Erzengels Michael wurden im Zuge der ersten Renovierung nach dem Zweiten Weltkrieg entfernt.

Die Kapelle ist seither eine Gedenkstätte für die aus dem Zweiten Weltkrieg heimgekehrten Soldaten.

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