Katholische Kirche Unterpullendorf

Gemeindeamt Frankenau-Unterpullendorf
Frankenau 108
7361 Frankenau
Telefon: +43 (0)2615/87278

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Beherbergungstipp
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Die frühe Geschichte der Kirche in Unterpullendorf kann man nicht genau aufschreiben, denn die Bücher der älteren Zeit kamen in Verlust, ebenso auch das Duplikat der Kirchenbücher, welche sich in Györ (Ungarn) befanden. Das Duplikat wurde durch eine Feuersbrunst vernichtet. Trotzdem zeigt uns die Geschichte, dass die Unterpullendorfer Kirche eine der ältesten in der Umgebung war. Höchstwahrscheinlich ist ihre Entstehung in das 12. Jahrhundert zurückzuführen. Seit dieser Zeit wurde die Kirche dreimal von einer Feuersbrunst heimgesucht.

Nach der kanonischen Visitation vom Jahre 1647 wird die dem hl. Bartholomäus geweihte Kirche das erste Mal genannt. Darin wird auch vermerkt, dass die Kirche zwei Altäre hat, jedoch keinen Fußboden und keine Sakristei. Zur Kircheneinrichtung gehören unter anderem 1 silberner Kelch mit 2 vergoldeten Patenen, 1 silbernes Kreuz, Messgewänder sowie 1 tragbarer Altar. Auf dem Turm hängen 2 Glocken. Der Friedhof ist verfallen.

Nach der Visitation im Jahre 1674 wird berichtet, dass die Kirche erneuert und mit Schindeln gedeckt wurde. Das Kirchenschiff bekam Bretterdecken. Das Allerheiligste wird in der Mauer, hinter einem Eisengitter, verwahrt. Das Chor ist aus Holz und die Kanzel aus Stein. In der Kirche steht das Standbild der sel. Jungfrau auf einer Säule.

Das bequeme Pfarrhaus hat 2 Zimmer, einen Stall, eine Scheune und einen Garten. Die Pfarrkinder sind sowohl im Ort als auch in den Filialen Groß- und Kleinmutschen alle Kroaten und katholisch. Wie die Kirchenchronik zeigt, wurde die Kirche 1857 zum letzten Mal renoviert. Nach der Urbarialregulierung im Jahre 1863 erhielt die Pfarre insgesamt 37 Joch Grund in der Ried "Za Cerjem".

In einem Streit zwischen der Mutterpfarre Unterpullendorf und den Filialen bestimmte der Stuhlrichter, dass bei den Bauten der Kirche und des Pfarrhofes die Filialen in der Proportion Unterpullendorf 6, Großmutschen 2, Kleinmutschen 1 Taglöhner Handdienste zu leisten haben. Nach einer bischöflichen Entscheidung waren die Filialen zu Fuhrendiensten deshalb nicht verpflichtet, weil für sie in Unterpullendorf keine Gottesdienste verrichtet werden.

Im Jahre 1869 wurde dem Pfarrer Robica Alexander der Pfarrhof neu aufgebaut, welcher 2.100 Forint kostete. von diesen Kosten deckte der Patronatsherr Fürst Esterházy 1200. Nach einem Inventar der Kirche aus dem Jahre 1869 sind die zwei Altäre Säulenaltäre aus Holz. Den Hauptaltar schmückt das Bild des hl. Bartholomäus, den Seitenaltar das Bild der hl. Familie. Die Orgel mit 4 Registern befindet sich in einem schlechten Zustand.

Im Jahre 1875 ließen Paul Zončić und Maria Bilišić eine Marienstatue, im Jahre 1882 Anna Bilišić eine Dreifaltigkeitssäule, die jetzt vor dem Gemeindehaus steht, vor der alten Gemeindeschmiede errichten. Die kleine, alte, mit Schindeln gedeckte Kirche (der Altar nach Osten gerichtet und der Turm nach Westen) wurde im zeitigen Frühjahr 1905 niedergerissen. Die Glocken wurden vorher heruntergeholt und auf einem hölzernen Glockenstuhl vor der Schule aufgestellt. Der Gottesdienst wurde in dieser Zeit im Schulgebäude abgehalten.

Das nötige Baumaterial brachten Fuhrwerksleute aus der näheren Umgebung. Das nötige Gestein aus Oberpullendorf, die Ziegel zum Teil vom örtlichen Ziegelofen und von Lutzmannsburg sowie von Ungarn, das ganze Bauholz von Klostermarienberg. Der Baumeister Josef Karner war nämlich aus Klostermarienberg. Alle Holzkonstruktionen wurden in Lockenhaus hergestellt. Es muss hier lobenswert erwähnt werden, dass bei diesem Bau die Groß- und Kleinmutschner freiwillig fuhrwerkten, obwohl sie nicht dazu verpflichtet waren. Alle Steinmetzarbeiten führte der Unterpullendorfer Franz Šatović aus, welcher zu dieser Zeit beim Meister Seltenhofer in Ödenburg beschäftigt war.

Der Rohbau ging schnell vonstatten. Die hl. Mette wurde schon in der neu erbauten Kirche gefeiert. Bis zu diesem Zeitpunkt waren nur der Hauptaltar und die Kanzel fertig. Die neue Kirche mit farbigen Fenstern und einer neuen Orgel wurde am 14. Juni 1906 durch den Bischof von Györ Graf Szécseny Nikolaus - unter dem Ortspfarrer Perusich Stefan - konsekriert.

Von der alten Kirche blieben nur die Glocken, ein Weihkessel aus dem Jahre 1647 und eine Statue vom hl. Johann sowie das Pflaster unter dem Glockenturm erhalten. Im Jahre 1925 wurde der Pfarrhof renoviert. Am 1. Mai 1926 fand die erste Firmung nach dem Kriege durch den Kardinal Piffl, Erzbischof von Wien, statt, an welcher über 500 Firmlinge teilnahmen.

Im Kriegsjahr 1942 mussten die zwei großen Glocken als Kriegsmaterial abgeliefert werden. Die große Glocke kam nach dem Krieg am 1. Feber 1946 aus Wien zurück und wurde feierlich auf ihren alten Platz hochgezogen. Die mittlere Glocke (222 kg schwer) musste neu angeschafft werden. Sie kostete 10.000 Schilling und wurde am 19. April 1953 geweiht.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Kirche und der Pfarrhof beschädigt. Die zerstörte Orgel wurde schon 1946, der Pfarrhof 1949 instand gesetzt. Im Jahre 1958 wurde die Orgel generalüberholt, wobei die Gemeinde einen Zuschuss von 8.000 Schilling leistete.

Im Jahre 1968 wurde ein neuer Volksaltar (laut dem 2. Vatikanischen Konzil) aufgestellt. Um mehr Platz zu erhalten, wurden beim Hauptaltar zwei Sitzbänke entfernt. Ebenso wurden auch die 3 Kirchenluster abgenommen und durch neuartige Beleuchtungskörper ersetzt.

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