Heilandskirche Mürzzuschlag

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Die Heilandskirche ist ein neugotischer Backsteinbau mit steinernen Gliederungs- und Zierelementen, der im Jahre 1900 in nur fünf Monaten Bauzeit nach den Plänen des Wiener Architekten Karl Steinhofer errichtet worden ist. Die Kirche thront auf einem seit alters her "Ölberg" genannten Hügel im Süden Mürzzuschlags und beherrscht das Stadtbild. Der mehrgeschossige Turm mit reichhaltiger Gliederung und einem verzierten Helmdach wendet sich nach Norden. Über einem von einem Spitzbogen gerahmten Portal, in dessen Tympanon das Lamm Gottes zwischen Alpha und Omega ruht, thront in einer Nische der segnende Auferstandene mit wallendem Haar und Vollbart. Blickt man vom Kircheneingang nach Norden, so kann man ein zu allen Jahreszeiten grandioses Panorama genießen. Zu Füßen des Hügels erstreckt sich die Stadt, dem Mürztal aufwärts folgend wird der Blick zur grandiosen Kulisse der Schneealm gelenkt. Nach Westen schweift das Auge weit das Tal hinab, beim Blick in den Osten erkennt man die bewaldeten Hänge des Semmering.

 

An den Turm schließt sich das einschiffige Langhaus an, das von einem Querschiff durchschnitten wird. Ein polygonaler Chor schließt die Kirche nach Süden ab. Die wenig konturierten Stirnseiten des Querschiffes werden durch hohe dreibahnige Maßwerkfenster, deren Abschluss reliefierte Brustbilder von Martin Luther und Philipp Melanchton bilden, aufgelockert. Nach Durchschreiten des Portals gelangt man in eine kleine Vorhalle, von der aus der Turm zugänglich ist. Zum Langhaus ist sie durch ein schmiedeeisernes Gitter getrennt. Das Kircheninnere ist ein lichtdurchfluteter Raum, dessen Decke durch ein weitgespanntes Kreuzrippengewölbe, dessen Rippen auf kleinen Konsolen über flachen korinthischen Pilastern ansetzen, in zwei Joche gegliedert ist. Es folgt eine breite Vierung, die durch einen schmalen Triumphbogen mit der Aufschrift "Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden" vom flachen Chorraum abgeschlossen ist und der seitlich schmale Querschiffsjoche mit Spitztonnen angelagert sind. So entsteht im Widerspruch zur gotischen Form des Langhauses der Eindruck eines Zentralraumes. Dies entspricht der Intention, nicht den Pfarrer, sondern die Gemeinde in den Mittelpunkt zu stellen. Diese Konzeption fand um die Jahrhundertwende in zahlreichen Kirchenbauten sienen Niederschlag.

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