Friedensweg Mogersdorf

Gemeindeamt Mogersdorf
Mogersdorf 2
8382 Mogersdorf
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Der Friedensweg Schlösslberg in Mogersdorf ist ein Themenweg im Naturpark Raab.

Mogersdorf weist eine bewegte Geschichte auf: Am 1. August 1664 besiegte ein christliches Heer aus österreichischen, deutschen und französischen Truppen am Raabfluss die Türken und verhinderte damit die Ausbreitung des osmanischen Reiches nach Westen. Tausende Menschen verloren dabei ihr Leben.

Der Friedensweg soll aber weder die Grausamkeiten der Vergangenheit dokumentieren, noch soll er in heroischer Weise den Sieg der abendländischen Kultur darstellen, sondern Toleranz und Frieden, welche einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten können.

Einen möglichen Einstieg zum Friedensweg Schlösslberg bildet der "Gedenkraum 1664", ein dreiteiliger Museumsraum, der anschauliche Informationen zur militär- und staatshistorischen Geschichte der damaligen Ereignisse enthält.

Sanft über die Höhenlinien bergab geht es auf einem Wiesenpfad zur Station "Aufeinander schaun". Diese ist geprägt von Spielmöglichkeiten, die unterschiedliche Sichtweisen der umgebenden Landschaft durch die Kaleidoskope oder die Geisterwand eröffnen, aber die auch zu aktivem Spielen mit dem überdimensionalen Glockenspiel und der Hangrutsche animieren sollen.

Entlang des Waldrandes fließt der Friedensweg in die Station "EPU - Europäisches Universitätszentrum für Friedensstudien" ein, in der Arbeiten der Studentinnen und Studenten ausgestellt sind. Hier werden Friedensthemen in Form von Bildern und Collagen präsentiert. Die daran anschließende Kreuzung bietet 2 Möglichkeiten:

Rechts abbiegend führt der Friedensweg durch den Wald bis er in eine Waldlichtung mündet. Diese Station "Über die Grenzen" bietet einen freien Blick ins angrenzende Ungarn mit den Ortschaften Windischdorf und Unterzemming und beschreibt die sozialgeschichtliche Verwandtschaft mit diesen Nachbarn.
Links abbiegend liegt im "Grünen" eingebetet die Station "Anders aber gleich". Innerhalb einer kreisrunden Holzlamellenbank laden sechs unterschiedlich gestaltete Flächen zur individuellen Meditation und zum Beten ein.

Unmittelbar daneben befindet sich die Station „Konflikt-Transformation“ Sie wurde im Juni 2000 im Rahmen eines Projektes von Schülern des Gymnasiums Jennersdorf errichtet. Die Station zeigt einen überdimensionalen, schiefen Sessel; der sich neben einem abstrakt angedeuteten, umgestürzten Haus befindet. Ein schmaler, steiniger Weg führt durch das Objekt. Der Hintergedanke dazu ist: Konflikt zu signalisieren - Bereitschaft die eingefahrenen Gleise des Denkens zu verlassen. Eine große Rolle spielt dabei auch das teilweise vorhandene Chaos anzunehmen, anstatt sich davon abzuschirmen. Die Besucher sollen für sich selbst etwas Positives erfahren. Ein Fischernetz in Form einer Hängematte fängt dich auf. Dadurch eröffnet sich eine neue Perspektive und du blickst durch ein beschriftetes Glasdach. Willst du loslassen; annehmen; ausruhen? Dann sei bereit in dieses spannungsgeladene Chaos einzutreten!“

Den Schlösslberg erklimmend erreicht man den Höhepunkt des Friedensweges: Die Station "Gedenkstätte Schlösslberg". Auf den Mauerüberresten der im 2. Weltkrieg zerstörten neugotischen Kapelle wurde im Jahre 1964 nach fast 20 Jahren Ruinendasein der Neubau der Gedenkstätte nach den Plänen von Ottokar Uhl errichtet. "Den Toten beider Lager gewidmet, verewige es nicht Feindschaft und Hass, vielmehr sei es Zeugnis unserer Bereitschaft zu Toleranz und Frieden." Über alle Grenzen hinweg verkünden die weiß getünchte Kapelle und das 15 Meter hohe Betonkreuz die Botschaft von der Freiheit und Würde des Menschen.

Am westlichen Ortsbeginn von Mogersdorf befindet sich die Station "Friedensstein und Weißes Kreuz". Das Weiße Kreuz von 1840 und der Friedensstein von 1984 symbolisieren das Grundthema des Friedensweges: An die Stelle des alten Kriegs- und Heldengedenkens tritt der Gedanke an die Opfer auf beiden Seiten, die am 1. August 1664 zu Tausenden auf dem Schlachtfeld von Mogersdorf ihr Leben verloren haben.

Nur wenige Meter davon entfernt liegt die "Annakapelle", die zum Gedenken an den christlichen Sieg um 1670 errichtet wurde und im Rahmen des Friedensweges an die sich für den Frieden engagierenden Frauen erinnern soll. Weiter in Richtung Ortszentrum gelangt man auf den Hauptplatz und zur katholischen Pfarrkirche (1775). Den Schildern in Richtung Schlösslberg folgend erreicht man nach ca. 30 Minuten die weiteren Stationen des Friedensweges auf der Kuppe des Schlösslberges (siehe Beginn).

Länge des Friedensweges: gesamt 4 km; Schlösslberg 1 km.

Gehzeit: gesamt 1,5 Stunden, Schlösslberg 30 Minuten

Auf Wunsch sind Erlebnisführungen mit professionell geschulten Naturparkführern möglich.

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